Offline-Browsen senkt Surf-Gebühren

Es muß nicht immer online sein

04.10.1996

Die Technologie des Offline-Browsens ist noch relativ neu. Zu den schon etwas etablierten Offline-Browsern zählen "Freeloader" von Freeloader Inc. und "Webhacker" von The Forefront Group Inc. Beide sind seit mehreren Monaten erhältlich. Erst seit kurzer Zeit auf dem Markt befinden sich "Webex" der Firma Traveling Software Inc. sowie "OM-Express" von Open Market Inc., die im folgenden kurz vorgestellt werden:

Beide Produkte arbeiten im Grunde nach dem gleichen Prinzip. Jedes Programm enthält einen Hypertext-Transport-Protocol-(HTTP-) Proxy- Server, der auf der Festplatte des Anwenders eingerichtet wird. Ist der User online, leitet der Proxy-Server HTTP-Abfragen vom Web-Browser zum jeweiligen Web-Server, arbeitet also transparent. Beim Offline-Browsen dagegen werden HTTP-Abfragen auf die Festplatte umgelenkt. Hierbei ist OM-Express und Webex gemeinsam, daß sie in diesem Fall Web-Adressen in ihrer originalen Form anzeigen.

Beide Lösungen integrieren das automatische Überwachen und Updaten von Web-Sites. Dabei bieten sie auch die Möglichkeit, individuell festzulegen, welche Seiten wann und wie oft überprüft und gegebenenfalls vom Web geladen werden sollen.

Online-Zeit wird enorm reduziert

Dabei sind beide Lösungen erfreulicherweise in der Lage, selbst paßwortgeschützte Sites transparent abzufragen, die Anfrage eines entsprechend geschützten Servers nach dem Paßwort also selbständig zu beantworten.

OM-Express und Webex unterscheiden sich vor allem in der Bedienung. Webex wird über Web-Pages konfiguriert und kontrolliert. Das vereinfacht zwar den Umgang, macht dafür aber die Anpassung etwas langsamer, da alle Parameter im HTML-Format gespeichert werden müssen. Trifft ein Anwender auf eine neue Seite, so wird umgehend eine bedienungsfreundliche Kontrolleiste eingeblendet, über die sich einzelne Seiten oder die ganze Web- Site dem Webex-Directory hinzufügen lassen.

OM-Express ist dagegen über ein gesondertes Programm gesteuert, das parallel zum Browser läuft. Während es im Grunde die gleiche Funktionalität wie Webex bietet, hat es jedoch den Nachteil, daß die Steuerung über nicht eindeutige Icons abläuft, was verwirren kann. Außerdem bietet das Programm kein Statusfenster, wodurch die Überwachung unmöglich und die Fehlerbehebung erschwert wird.

Momentan erfüllen beide Produkte letztlich ihren Zweck: Sie können die Online-Zeit auf ein Minimum reduzieren, und so amortisieren sich die Kosten für die Anschaffung der Software schnell. Man kann außerdem davon ausgehen, daß beide Hersteller daran arbeiten, in späteren Versionen komfortablere und bessere Lösungen zu integrieren.