US-Unternehmen läßt Zusatz-Boards in China fertigen

Erweiterungskarte macht PC zur Sparc-kompatiblen Workstation

13.07.1990

MÜNCHEN (zek) - Eine neuartige Aufrüstmöglichkeit vom PC zur RISC-Workstation bietet das kalifornische Unternehmen Helionetics Inc. Mittels einer AT-Zusatzkarte können PCs in einen Sparc-kompatiblen Rechner verwandelt werden.

Das Helionetics-Tochterunternehmen Definicon produziert bereits seit mehreren Jahren Erweiterungs-Boards, mit denen PCs zu Workstations auf Basis der 68000er Familie von Motorola erweitert werden können. Kunden waren sowohl OEM-Abnehmer als auch technisch-wissenschaftliche Anwender in den USA, Fernost und

Europa.

An den Erfolg mit diesen Karten soll jetzt das Sparc-Produkt anknüpfen. Zu diesem Zweck schloß Helionetics ein Joint-venture mit einem chinesischen Unternehmen. Das daraus entstandene Gemeinschaftsunternehmen Shenyang Shenlog Computer Systems Ltd. (SSCS) im chinesischen Shenyang wird diese Karten herstellen und weltweit vermerkten.

Als Grund für den außergewöhnlichen Schritt, in China zu fertigen, erklärte Helionetics-Chairman Bernard Katz, daß man so zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis produzieren könne. Das sei wichtig, da sich das Unternehmen mit den neuen Karten in einen Markt begebe, in dem in den nächsten Jahren mit verstärktem Wettbewerb zu rechnen sei, zumal ein taiwanisches Konsortium demnächst Billig-Sparc-Rechner anbieten will.

In Sachen Qualität sehen Katz und Helionetics-President Max Malone keine Probleme. Im Gegensatz zu Thailand, Südkorea und Taiwan legten die Chinesen Wert auf eine ständige Qualitätskontrolle, so daß eine gleichbleibend hohe Produktionsgüte gewährleistet sei.

Die neue Karte basiert auf dem Sparc-kompatiblen SP-II-Prozessor von Definicon. Sie paßt in jeden PC vom AT an aufwärts, als Plattform werden 386er und 486er Systeme von Helionetics empfohlen. Der Einsatz der Karte soll in einem PC-Gehäuse einen DOS-PC und eine Sparc-Workstation vereinigen. Auf einer Hardwareplattform werden das und Sun-OS lauffähig sein. Den Anwendern stehen damit dann sämtliche PC-Softwarepakete und die rund 2000 Sparc-Applikationen zur Verfügung.

In Deutschland wird die Karte von der Münchner Definicon GmbH ab Anfang 1991 angeboten. Der Preis soll jeweils die Hälfte einer vergleichbaren Sparc-Workstation betragen.

Informationen: Definicon GmbH, Edelsbergstraße 8, 8000 München 21, Tel. 089/57 20 62, Fax 0 89/5 70 65 31.