Erstes in Europa ausgeliefertes System Uni Erlangen-Nuernberg rechnet mit einem Convex-HP-Rechner

03.06.1994

MUENCHEN (CW) - Convex, Anbieter von sogenannten Minisupercomputern, hat das erste massiv-parallele System, das der Gemeinschaftsarbeit mit Hewlett-Packard entspringt, in Europa installiert: Die Universitaet Erlangen-Nuernberg rechnet ab sofort mit einer Parallelmaschine der "Exemplar"-Serie.

Bei dem Modell "SPP1000/XA-48" handelt es sich um die leistungsfaehigere Variante zweier Systemoptionen: Neben der jetzt ausgelieferten bietet Convex noch einen Einstiegsrechner "SPP1000/CD" (Compact Design). Dieser laesst sich allerdings ueber 16 Prozessoren hinaus nicht erweitern.

Bei der Architektur des SPP-Rechners verfolgt Convex das zweistufige Konzept eines toroidalen Netzes: Jeweils acht PA-RISC- 7100-Prozessoren von Hewlett-Packard arbeiten in einer Crossbar- Topologie parallel in einem sogenannten Hyper- node zusammen. Zu diesem gehoeren ferner ein verteilter Speicher sowie I/O- Subsystemkomponenten.

Die Hypernodes wiederum fuegen sich ueber Ringstrukturen zu einem Gesamtsystem zusammen.

Mit der Nutzung der HP-CPUs eroeffnet sich fuer Anwender der Convex- Maschine die Option, Anwendungen zu betreiben, die auf HP-UX laufen. Die "Exemplar"-Softwareumgebung ist, so das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt/Main, binaerkompatibel zu HPs Unix-Derivat.

Um die Vorteile der Parallelarchitektur voll ausreizen zu koennen, entwarf Convex zum einen eine Architektur namens Virtual-Shared- Memory (VSM). Diese gestattet es, die Parallelisierung herkoemmlicher Anwendungssoftware zu automatisieren. Zum anderen bietet das Unternehmen die Programmierumgebung Explicit-Message- Passing (EMP) an. Bei diesem Verfahren muessen Applikationen quasi "zu Fuss" auf die Parallelumgebung umgestrickt werden, wobei sich unter anderem die Werkzeuge "PVM" und "Parmacs" als hilfreich erweisen.