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Erstes Computermodell der Haut entwickelt

23.11.2005
Hamburger Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben das erste Computermodell der menschlichen Haut entwickelt.

Dieses soll dem besseren Verständnis der Hautentstehung dienen und die Chance zur Entwicklung neuer Therapieansätze dienen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten Professor Karsten Neuber von der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und sein inzwischen zum Uniklinikum Heidelberg gewechselter Kollege Niels Grabe jetzt in der Fachzeitschrift "Bioinformatics".

Die beiden Forscher "fütterten" ihren Rechner mit bereits bekannten Daten zur Entstehung und Erneuerung der menschlichen Epidermis (mehrschichtiger äußerer Teil der Haut). Grabe schrieb für jede beteiligte Zellart ein eigenes kleines Programm, das die grundlegenden Fertigkeiten der Zelle berücksichtigt und selbständig abläuft. Auf diese Weise entstand ein zweidimensionales Modell, das simuliert, wie sich einzelne Stammzellen unter dem Einfluss (im Computer nachempfundener) molekularer Mechanismen kontrolliert teilen und so langsam die einzelnen Hautschichten bilden.

Erste Ergebnisse des Modells seien mittlerweile durch experimentelle Untersuchungen bestätigt worden, heißt es. Neuber und Grabe erhoffen sich von ihrem Modell insbesondere neue Perspektiven zur Behandlung der stark zunehmenden Hautkrebs-Erkrankungen. Allerdings handelt es sich laut Neuber bislang "erst um einen Prototypen, der nur dann erfolgreich sein kann, wenn er als interdisziplinäre Kooperation mit Forschergruppen aus den verschiedenen relevanten Gebieten erweitert wird". (tc)