Erstanwender monieren fehlendes Autoren-Werkzeug Nur zoegernd liefert Kaleida sein Multimedia-Tool Script X aus

28.07.1995

MUENCHEN (IDG) - Erst sechs Monate nach dem angekuendigten Freigabetermin hat die kalifornische Kaleida Labs Inc., Mountain View, die Multimedia-Beschreibungssprache "Script X" an CD-ROM- Hersteller ausgeliefert. Entwickler vermissen dabei vor allem ein Autoren-Tool zur Gestaltung von Front-ends.

Insgesamt stehen die Chancen, etwa gegen "Director" von Macromedia oder "Quicktime VR" von Apple konkurrieren zu koennen, fuer das objektorientierte Script X allerdings nicht schlecht. Daher wollen die Kaleida Labs auf die Forderung der Erstanwender reagieren. Der Anbieter hat angekuendigt, die Version 1.1, die spaeter in diesem Jahr herauskommen soll, werde ein Autoren-Tool beinhalten. Darueber hinaus werde sie auch ueber Layout-Tools verfuegen, um die Gestaltung von Benutzeroberflaechen zu vereinfachen.

Die ersten Script-X-Produkte hatte Kaleida nach dreijaehriger Entwicklungszeit im Dezember vergangenen Jahres ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein Set aus Sprach-Features und den "Media Player 1.0". Damit lassen sich multimediale Anwendungen lesen, die auf verschiedene Plattformen verteilt sein koennen.

Die erste Version des nun freigegebenen Programmierwerkzeugs stellt Applikationsentwicklern lediglich Grundfunktionen zur Verfuegung. Wegen des fehlenden Autoren-Tools muessen die Programmierer ihre Script-X-Anwendungen komplett von Hand codieren. "Mit Script X laesst sich schon eine Menge mehr machen als mit vergleichbaren anderen Systemen", lobt dennoch Howard Postley, President der Ideal Point, einer Forschungs- und Entwicklungsfirma in Marina Del Rey, Kalifornien.

Apple und IBM, die das Joint-venture Kaleida Labs gegruendet haben, stellten kuerzlich Entwicklungs-Tools vor, die Script X unterstuetzen. Doch gibt es weder einen Auslieferungstermin fuer Apples objektorientiertes Set "SK8" noch fuer die Autorensoftware "Visual Script X" von der IBM Corp.