Steigende Verkäufe und sinkende Gewinne

Epson dünnt in den USA die Belegschaft kräftig aus

01.06.1990

MENLO PARK (IDG) - Sinkende Gewinne trotz steigender Verkaufszahlen haben der Epson America Inc. dazu bei geführt, daß eine "signifikante Zahl" von Mitarbeitern das Unternehmen verIassen muß.

Sowohl in den Bereichen Verkauf; Marketing und Kundendienst als auch in der Finanzabteilung und beim Entwicklungsstab bekamen Epson-Angehörige ihre Entlassungspapiere ausgehändigt.

Unberührt von der Freisetzungswelle blieb nur das Produktionswerk in Portland im US-Bundesstaat Oregon, teilte Firmensprecher Scot Edwards mit. Er wollte allerdings Aussagen eines ehemaligen Epson-Mitarbeiters nicht bestätigen, wonach bis zu 20 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeit verlieren würden.

"Der Preisverfall sowohl bei Druckern als auch bei PC-Systemen ist Schuld an den Gewinnrückgängen trotz steigender Verkaufszahlen", meinte der nicht genannte Informant.

Allerdings blieb die siebenprozentige Zuwachsrate bei den Verkäufen von Februar auf März 1990 noch um die gleiche Prozentahl hinter dem Ergebnis des ersten Quartals 1989 zurück.

Die von Storeboard Inc. veröffentlichten Geschäftsergebnisse sagen auch aus, daß Epson zwar 5500 PC-Systeme pro Monat verkaufen konnte. Diese Zahl hätte aber übertroffen werden können, wenn es nicht bei Rechnern der 386SX-Serie zu Lieferschwierigkeiten gekommen wäre. Diese Probleme hätten das Geschäftsergebnisse nicht unwesentlich negativ beeinflußt.

Umstrukturierungsmaßnahmen sollen nun helfen, bei Epson kostenbegrenzende Effekte wirksam werden zu lassen. Wie Unternehmenssprecher Edwards mitteilte, hoffe man, durch eine bessere Integration von Ingenieur-Entwicklungsabteilungen, F&E-Bereichen und Produktionsstätten eine höhere Kosteneffizienz zu erzielen, indem Produkt-Entwicklungszeiten und allgemeine Betriebskosten reduziert würden. Betroffen hiervon ist etwa die F&E-Abteilung, die man größtenteils nach Portland verlagert.

Wie Wolf-Dieter Schreiber, Sprecher der Geschäftsleitung der Epson Deutschland GmbH in Düsseldorf mitteilte, sei die deutsche Tochter von den angekündigten Belegschaftsreduzierungen nicht betroffen. Abgesehen davon, daß bei der GmbH keine Informationen zu dem Personalabbau vorlägen, werde man in Deutschland im Gegensatz zu den USA Einstellungen vornehmen.