Wandel beim Software Configuration Management

Entwicklerteams gehen ins Web

17.04.1998

Den Wachstumsmotor für SCM-Produkte stellen künftig die Web-Features dar. Aus drei Gründen, so die Analysten von IDC, läßt sich die Entwicklung von Web-Anwendungen schwieriger verwalten als die im traditionellen Client-Server-(C/S-)Umfeld:

- Die Anzahl der beteiligten Personen ist einschließlich Web-Master, Multimedia-Autoren etc. größer;

- neben gewöhnlichen C/S-Programmen gibt es eine Reihe anderer Objekttypen;

- C/S-Anwendungen werden alle drei bis sechs Monate aktualisiert, ihre Web-Pendants dagegen nahezu täglich oder sogar stündlich.

Das Web setzt damit deutlich erweiterte Werkzeuge zur Anwendungsentwicklung voraus.Wer also am Markt künftig mitspielen will, hat laut IDC nur zwei Möglichkeiten: Entweder passen die Hersteller ihre SCM-Tools den neuen Anforderungen an (Web-fähige Lösungen), oder sie entwickeln völlig neue, Web-zentrische Produkte.

Zu den Schlüsselanbietern zählt IDC derzeit noch Intersolv (C/S-Bereich), Computer Associates (primär mit Mainframe-Produkten) sowie Rational Software (aufgrund der Übernahme von Pure Atria).Als Web-fähig bezeichnet IDC das Programm "Source Integrity 7.2" von Mortice Kern Systems (MKS), das jüngste Release von Intersolvs "PVCS Tracker" und Microsofts "Visual Source Safe 5.0". Web-zentrische Produkte kommen von Lucent ("Terranova Express"), Marimba ("Castanet") oder MKS ("Web Integrity").Schwächen zeigt die neue Generation noch darin, daß zum Teil nur der reine Einsatz von Web-Objekten unterstützt wird, Features für das Konfigurations-Management wie Check-in/Check-out allerdings noch fehlen.