mbp unterstützt die dezentrale Systementwicklung

Entscheidungstabellen jetzt auch unter MS-DOS und Unix

06.11.1992

DORTMUND (CW) - Mit "Gazelle" offeriert die mbp Software & Systems GmbH, Dortmund, jetzt auch MS-DOS- sowie Unix- und Sinix-Anwendern ein Softwarepaket für die Systementwicklung mit Hilfe von Entscheidungstabellen. Damit will das zum Hoesch-Konzern gehörende Software-Unternehmen eigenen Angaben zufolge dem Trend zur Dezentralisierung der Software-Entwicklung Rechnung tragen.

Laut Anbieter weisen die neuen Produkte dieselbe Funktionalität auf wie die Host-Pakete, die unter den Bezeichnungen Vorelle und Libelle bereits seit 1973 beziehungweise 1984 vermarktet werden.

Die drei Ausführungen von Gazelle setzen sich jeweils aus einem Editor, einem Analyseprogramm und einem Code-Generator für Cobol- oder C-Sourcen zusammen.

Mit der Analysekomponente werden die Tabellen auf Vollständigkeit und Widersprüche geprüft, um dann mit dem Vorübersetzer-Modul in die jeweilige Programmiersprache überführt zu werden. Wie die Dortmunder versprechen, lassen sich sprachneutrale Entscheidungstabellen ebenso eingeben, analysieren und ändern wie in Cobol und C erstellte. Zur Laufzeit prüft und dokumentiert das Programm, so der Anbieter, ob die Testfälle, den Regeln entsprechend durchlaufen werden.

An der Benutzeroberfläche stellt Gazelle dem Entwickler Pull-down-Menüs, Dialogboxen sowie Funktionstasten zur Verfügung. Informationen zur Verwendung einzelner Methoden sowie zur Methode der Entscheidungstabellen-Technik im speziellen sind nicht nur im Handbuch, sondern auch in einem kontextbezogenen Hilfesystem hinterlegt.

Die Entscheidungstabellen Technik dient der allgemeinen Problemlösung, indem sie dem Entwickler hilft, logische Zusammenhänge systematisch zu formulieren und zu überprüfen. Für Schulung und Training in der Anwendung dieser Technik stehen die Softwerker aus dem Ruhrgebiet ebenfalls zur Verfügung.

Als ersten Großanwender für Gazelle nennt mbp die Bundesanstalt für Arbeit in Berlin. Dort sei geplant, zunächst 90 Arbeitsplätze mit dem Softwarepaket auszurüsten.