Enterprise Service Bus steuert Datenfluss in US-Behörden

01.09.2006
Im Rahmen einer SOA-Initiative nutzt der US-Regierungsbezirk District of Columbia einen Enterprise Service Bus (ESB), um Daten aus unterschiedlichen Quellen zu extrahieren.

Ziel des "DCStat" genannten Projekts sei es, die Nutzung verteilter Datenbestände zu verbessern, erklärt Suzanne Peck, Chief Technology Officer des Bezirks. Beamten sollen damit mehr relevante Informationen für Entscheidungen erhalten. Zugleich ermögliche es DCStat den Bürgern, per RSS oder Atom Informationen ihrer lokalen Behörde zu abonnieren. Ein Enterprise Service Bus der Pogress-Tochter Sonic solle dabei helfen, Daten zwischen den diversen IT-Systemen und Büros zu bewegen.

Die Verantwortlichen im District of Columbia gehen mit dem ESB-Einsatz ein typisches IT-Problem an: Die Datenbestände der Behörden schlummern in rund 300 verschiedenen Systemen, darunter uralte Legacy-Programme, erläutert Peck. Ein Zugriff auf diese Bestände sei häufig mit einem hohen Aufwand verbunden; in vielen Fällen habe man sich damit beholfen, direkte Schnittstellenverbindungen zu programmieren. Solche Probleme lösen ESB-Produkte indem sie eine Messaging-Infrastruktur bereitstellen, die eine ganze Reihe von Funktionen übernimmt: Dazu gehören etwa Datentransformation, Routing, Lastverteilung und die Verwaltung von Metadaten.

Im Zuge von Service-orientierten Architekturen (SOA) gewinnen ESB-Produkte an Bedeutung. Besonders in großen SOA-Installationen übernehmen sie eine zentrale Rolle bei der Vermittlung zwischen den diversen Service-basierenden Applikationen. Mehr als die Hälfte aller Großunternehmen wird bis zum Jahresende ESB-Funktionen nutzen, prognostiziert das Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner.

Vor diesem Hintergrund springen immer mehr Softwarehersteller auf den Zug auf. Dazu zählen einerseits Plattformanbieter wie Bea, IBM und Oracle. Andererseits sehen auch kleinere Spezialisten ihre Chance, darunter etwa Cape Clear, Fiorano oder SOA-Software. Hinzu kommen Open-Source-Alternativen, wie sie etwa die von Red Hat übernommene Firma JBoss oder ObjectWeb anbieten. (wh)