Der Informatik-Student Gerrit Schumann musste seinerzeit am eigenen Leib erfahren, dass man im Internet-Zeitalter zwar Software aus aller Welt bestellen kann, anschließend jedoch eine schiere "Ewigkeit" vergeht, bis die georderte Ware mit der "Schneckenpost" eintrudelt. Zusammen mit Christopher Reimold, Olaf Arlt und Clemens Roth entwickelte der Informatikstudent daraufhin eine Technik für den Onlinevertrieb von Software.
Diese sollte es dem Startup ermöglichen, im Auftrag von Softwareanbietern die Ware digital und damit schnell und bequem über das Internet zu liefern. Als Nebenprodukt entstand dabei der heutige Firmenname Element 5, der die vier Grundelemente und das magische fünfte Element, das diese zusammen hält, symbolisieren soll. Mit 1000 Mark Startkapital legte sich das Quartett 1998 eine Domain mit ausreichend Webspace zu, baute eine E-Business-Plattform und ging an den Start. Als sich nach kurzer Zeit erste Erfolge abzeichneten, brachten die Gründer weitere 100 000 Mark auf und mieteten sich in Köln Büroräume.
Innerhalb von drei Jahren zeigte sich der Erfolg des Geschäftskonzepts: Zunächst interessierten sich nur kleine Firmen und einzelne Programmierer für das Angebot, seit zwei Jahren zählen aber auch größere Hersteller zu den Kunden von Element 5. Sie profitieren dabei von dem Angebot der Kölner, den digitalen Handel in die internen Geschäftsprozesse zu integrieren. Dazu wird die Bestellfunktion in den bestehenden Web-Auftritt des Unternehmens eingepasst, die komplette Abwicklung der Bestellungen übernimmt jedoch Element 5. Nach Auftragseingang wird der Softwareanbieter über die Einzelheiten der Transaktion benachrichtigt und erhält eine Gutschrift auf dem Transaktionskonto.
Um das Lizenzgeschäft für die Hersteller transparent zu gestalten und gleichzeitig die Vertriebskosten zu senken, entwickelte das Startup ein "Software-Chain-Management"-Konzept. Dieses dient ähnlich wie ein Supply-Chain-Management-System zur Verwaltung und Bearbeitung der Aufträge, Zahlungen und Lieferungen. Zusätzlich kann der Hersteller auf verkaufsrelevante Daten wie Statistiken, Produktmerkmale, Zahlungs- oder Kundendaten zugreifen. Die Sendung an den Käufer wiederum besitzt einen Kopierschutz in Form einer Art digitalen Verpackung, mit der die Software personalisiert, verschlüsselt und komprimiert wird.