Bedarf an Bauelementen wird sich in fünf Jahren verdoppelt haben:

Electronic 2000 geht an die Börse

21.05.1982

MÜNCHEN (nw) - Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft geht die Electronic 2000-Vertriebs-AG, München, an die Börse. Damit, so begründet das Unternehmen den Schritt, wird die für eine weitere Expansion erforderliche Finanzierung auf breitere Basis gestellt,

Der Distributor hält eigenen Angaben zufolge sechs Prozent Marktanteil am bundesdeutschen Markt und habe sich damit nach zehn Jahren Geschäftstätigkeit zu dem viertgrößten Distributor von elektronischen Bauelementen entwickelt. Dennoch - so gut scheint das Geschäft nicht zu gehen; denn 1981 mußte Electronic 2000 einen Umsatzrückgang von 6,3 auf 39,5 Millionen Mark verschmerzen. Erwirtschaftet wurden dabei 1,5 Millionen Mark Jahresüberschuß.

Die beiden Vorstandsvorsitzenden Werner Wolf und sein Bruder Günter glauben jedoch, daß es in den folgenden Jahren wieder aufwärtsgeht. Der Bedarf an elektronischen Bauelementen wird sich ihrer Ansicht nach in den nächsten fünf Jahren in der Bundesrepublik verdoppeln.

Mit der damit verbundenen Spezialisierung und Rationalisierung bei den Bauelemente-Herstellern werde die Bedeutung der Distribution zunehmen. Wolf geht davon aus, daß sich deren Marktanteil von derzeit 17 Prozent auf 25 Prozent erhöhen wird. Auf die einzelnen Distributoren kämen damit beträchtliche Kapitalinvestitionen zu.

Dem Publikum wird nun über ein Konsortium, das aus der PM Portfolio Management GmbH, München, der Bank Robert Meyerding, Hamburg, und der Rothschild Bank AG, Zürich, besteht, 35 000 auf den Inhaber lautende Stammaktien zum Kurs von 250 Mark je 50-Mark-Aktie angetreten.

Damit gehen 50 Prozent des Aktienkapitals von 3,5 Millionen Mark an außenstehende Aktionäre, 50 Prozent halten die Familien der Firmengründer Wolf. Für 1982 stellt das Unternehmen bereits jetzt eine Dividende von 20 Mark je 50-Mark-Aktie in Aussicht.