US-Regierung will Kommunikationsindustrie stärken:

Einen fairen Anteil ergattern

29.04.1983

WASHINGTON (VWD) - Der Welt-Telekommunikationsmarkt schickt sich an. in diesem Jahr ein Volumen von 45 Milliarden Dollar zu erreichen. Für 1990 gibt es bereits Schätzungen, die davon ausgehen, daß man in diesem Bereich 90 Milliarden Dollar umsetzen wird. Da sich die Handelspartner der USA für das "Informationszeitalter" rüsten, brauchen auch die USA eine Informations- und Kommunikationspolitik, die es den US-Unternehmen ermöglicht, einen fairen Anteil am Welt-Kommunikationsmarkt zu erhalten.

In diesem Sinne äußerte sich der US-Handelsminister Baldridge vor einem Komitee des Repräsentantenhauses. Mit Blick auf Japan führte der Minister aus, daß andere Länder und Regierungen in ihren Überlegungen schon viel weiter seien. Die US-Regierung hat es bis jetzt versäumt, eine internationale Politik im Informations- und Kommunikationsbereich zu entwickeln.

Deutlicher als der Minister erklärte Harry L. Freeman, Vice President von American Express Co. das Problem. Die USA hätten bis jetzt nichts gegen Handelsrestriktionen im Bereich der internationalen Informationsverarbeitung und -übertragung getan. Freeman zählte dem Komitee einige der Handelshemmnisse auf, die er sieht: diskriminierende Preisgestaltung für die internationale Datenübertragung; Local-Content-Auflagen und die Vorschrift, örtliche Netze zu benutzen. Nach Freemans Angaben gibt American Express jährlich 300 bis 400 Millionen Dollar für den Betrieb seines internationalen Übertragungssystems aus.