Eine Plattform fuer die Paket- und Zellvermittlung Network Systems integriert die Routing- und Switching-Technik

19.05.1995

MUENCHEN (CW) - Mit dem "Enterprise Routing Switch" (ERS) hat die Network Systems Corp. (NSC) eine Plattform entwickelt, die die Paketvermittlung herkoemmlicher LANs und WANs mit der ATM- Zellvermittlung kombiniert. NSC, seit Anfang Maerz Tochter der Storage Technology Corp., bringt somit eine Loesung auf den Markt, die Routing- und Switching-Technik integriert.

Das neue Geraet wird von NSC als Loesung fuer Migrationsprobleme wie etwa den Wechsel von datenorientierten auf Multimedia-Umgebungen angeboten. Mit Unterstuetzung von LAN-, WAN- und ATM-Protokollen ist ERS laut Hersteller auch in Bereichen einsetzbar, wo Multimedia-Anwendungen ohne ATM betrieben werden sollen. Weitergehende Anforderungen an Netzinstallationen wie Mechanismen zur Netzwerkkontrolle und Authentifizierung der Anwender sowie die Verwaltung der Netzwerkressourcen fuehrt NSC als Gruende an, die einen Umstieg auf Netze mit hoeheren Leistungen erschweren.

Das Switching-basierte System von NSC integriert Routing- und ATM- Funktionalitaet, wobei es auch bereits implementierte LAN- und WAN- Protokolle verarbeitet. In Multi-Service-Backbones funktioniert die skalierbare Loesung mit oder ohne ATM und sorgt laut Hersteller fuer den sicheren Transport von Daten-, Sprach- und Videoanwendungen. Die Netzwerkkonfiguration basiert dabei auf Hardware-unabhaengigen Anwenderattributen, wobei die Backbone- Technik auch ueber Router-Funktionalitaet verfuegt. NSC hat zudem Migrationsmoeglichkeiten zu ATM-Umgebungen via OC-3c-Schnittstellen vorgesehen, in denen sich laut Hersteller Hardware-unabhaengiges virtuelles Networking durchfuehren laesst. ERS kann auch als Transportmedium fuer LAN-Emulationen dienen.

Zwei wesentliche Funktionen der Router-Switch-Kombination sind "Network On Demand" und "Netsentry". Erstere, ein von NSC geschuetzter Begriff, bildet das Fundament fuer das virtuelle Networking bei NSC. Mit dem Feature koennen Administratoren Anwendergruppen auch nach Kriterien wie Anwender, Uhrzeit, oder Tag bestimmte Bandbreiten zuweisen. Zum Umfang gehoert ferner ein Verfahren, mit dem sich Mitarbeiter-PCs in einem virtuellen Netz zu logischen Gruppen mit gemeinsamen Ressourcen zusammenstellen lassen.

Sicherheitstool zum Schutz vor Hacker

Netsentry ist das in ERS integrierte Management-Tool mit Sicherheitsfunktionen. An verschiedenen Punkten im Netz lassen sich beispielsweise Filter implementieren, die Hacker vom Eindringen ins Netz abhalten sollen. Netzverwalter koennen Netsentry darueber hinaus dazu nutzen, den Zugriff auf Netzressourcen zu kontrollieren und den Datentransport zu verschluesseln.

Das Geraet, das mit redundanten Komponenten eine fehlertolerante ununterbrochene Uebertragung gewaehrleisten soll, ist in zwei Ausfuehrungen erhaeltlich. Das 16-Slot-Chassis enthaelt einen Kontrollprozessor, der beispielsweise Unix-Daten speichert und Protokolle wie IPX verwaltet. In dem Gehaeuse lassen sich des weiteren bis zu 14-Interface-Karten und optional ein redundantes Prozessor-Board einsetzen. Das kleinere Fuenf-Slot-Chassis nimmt eine Karte mit Kontrollprozessor sowie fuenf zellbasierte Routing- Karten auf. Beide Versionen sind SNMP-konform und lassen sich remote konfigurieren, allerdings nicht gemaess dem RMON-Standard. Das Portfolio an LAN-Karten umfasst Loesungen fuer Ethernet, Token Ring und FDDI, an WAN-Protokollen unterstuetzt NSC Verfahren wie V.35, DS1/E1, DS3/E3 oder HSSI. Das ATM-Interface mit drei OC-3c Single- oder Multi-Mode-Ports erlaubt es, den Datenverkehr zu routen oder aber die Zellen in ATM-Umgebungen zu switchen.