Neuerdings auch Produkte der Software AG angebunden

Ein zentraler Datenkatalog soll die ADW-Tools verknüpfen

13.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Als Release 2.7 will die Knowledgeware Inc. beziehungsweise deren Distributionspartner Ernst&Young CASE Services im Februar kommenden Jahres eine "komplett neu konzipierte" Ausführung der Application Development Workbench (ADW) auf den Markt bringen. Eigenen Angaben zufolge gibt der Anbieter IEW-Benutzern damit letztmalig die Gelegenheit, relativ reibungslos auf ADW umzusteigen.

"Wir sehen MS-DOS nicht mehr als Entwicklungsplattform", begründete Werner Kuno Loechle, Managing Director der europäischen Ernst-&Young-Zentrale in Paris, die Tatsache, daß Knowledgeware die Entwicklung seiner beiden Umgebungen nicht mehr parallel führen will. Statt dessen arbeitet die Softwareschmiede mit Sitz in Atlanta, Georgia, derzeit an einer ADW-Ausführung für das IBM-eigene Unix-Derivat AIX. Im übernächsten Jahr soll diese Produktversion marktreif sein - zeitgleich mit dem LAN-basierten Repository der IBM, an dessen Realisierung die nicht nur finanziell mit Big Blue verhandelten Südstaatler voraussichtlich großen Anteil haben werden.

Bislang ist ADW nur auf OS/2 sowie auf dem Mainframe-Betriebssystem MVS lauffähig. Wie der Anbieter verspricht, umfaßt das derzeit im Betatest befindliche Release 2.7 neben einem zentralen Datenkatalog, der alle Werkzeuge miteinander verknüpft und die referentielle Integrität über den gesamten Lifecycle gewährleistet, auch Funktionen für die datenmodellbasierte Vererbung von Eigenschaften.

Hinzu kommt, so der Anbieter, eine RAD-Workstation genannte Prototyping-Komponente, mit der sich die in der Analyse erzeugten Modelle dynamisch animieren lassen, sowie ein auf das Client-Server-Prinzip abgestimmtes Distributionsprogramm mit der Bezeichnung LAN Execution. Darin enthalten sei ein Delivery Manager für die automatische ADW-Installation.

Last, but not least schließt ADW in der neuesten Version auch Fuction- und Data-Point-Metriken für die Produktivitätsmessung ein.

Wie jetzt bekannt wurde, erlaubt die sowohl von Ernst & Young sowie von IBM vertriebene ADW-Umgebung neuerdings auch die Einbindung der Produkte Adabas und Natural von der Software AG (SAG), Darmstadt.

Das Connectivity-Tool "Connate" bildet dabei eine Software-Brücke zwischen Natural und der Knowledgeware-Enzyklopädie, über die sich beispielsweise ADW-Code aus dem SAG-Produkt gewinnen lassen soll. Wenngleich dieser Prozeß laut Anbieter auch in umgekehrter Richtung funktioniert, interpretiert die Stuttgarter Ernst & Young CASE Services GmbH & Co. KG dieses Feature in erster Linie als ein Entgegenkommen an Kunden, die von Adabas auf DB2 wechseln wollen.