Spedition Dachser spart durch intelligente Technik Kosten

Ein Gateway senkt die Mobilfunkkosten

04.02.2008
Von Detlev Flach

GSM-Gateway als Ausweg aus der Kostenfalle

Diese simple Grundidee lässt sich in Österreich schon länger in die Tat umsetzen. Dort gibt es seit vielen Jahren geeignete Mobilfunktarife, die ein besonders preiswertes Mobiltelefonieren zulassen. In Deutschland sind vergleichbare Tarife erst seit etwa 2005 auf dem Markt.

Bei der technischen Realisierung einer solchen Lösung entschied sich die österreichische Dachser-Niederlassung für so genannte GSM-Gateways des TK-Spezialisten Vierling aus Ebermannstadt bei Nürnberg. Die GSM-Gateways sind eine Art "Blackbox", in die man SIM-Karten einsetzt und die sich in Bezug auf jede eingebaute Karte nach außen wie ein Handy verhält. Firmenintern wird das Gerät dagegen an die Telefonanlage angeschlossen. Für die Vierling-Lösung sprach unter anderem, dass sie speziell für Siemens-Hipath-Systeme zertifiziert ist. Und mit einer solchen TK-Anlage arbeitet Dachser in Österreich. Die Installation und Inbetriebnahme der Gateways bereitete laut Robert Schissler, IT-Leiter der österreichischen Dachser-Tochter, kaum Probleme, wenn man einmal von den kleineren Komplikationen absieht, die bei jedem IT-Projekt auftreten.

Einsparungen auch bei eingehenden Anrufen

Teure Festnetz zu Handy Telefonate verlieren ihren Schrecken: Über GSM-Gateways werden die Gespräche als netzinterne Anrufe abgerechnet.
Teure Festnetz zu Handy Telefonate verlieren ihren Schrecken: Über GSM-Gateways werden die Gespräche als netzinterne Anrufe abgerechnet.
Foto: ECOTEL

Etwas mehr Aufwand verursachte dagegen die korrekte Nutzung der neuen Technik durch die mobilen Mitarbeiter, denn die Kosteneinsparungen sollten nicht nur bei ausgehenden Telefonaten in die Mobilfunknetze realisiert werden. Oder anders formuliert: Die mobilen Mitarbeiter des Logistik-Dienstleisters – also vor allem die Fahrer – mussten darauf eingeschworen werden, bei Anrufen vom Handy in die Firma eine andere Nummer als bisher zu wählen, um das GSM-Gateway zu nutzen. Auf diesem wurde ein Mobilfunkkanal für eingehende Anrufe reserviert. Diese Selbstdisziplin zahlt sich für Dachser aus: Das Unternehmen konnte die Kommunikationskosten auch bei Verbindungen von Mitarbeiterhandys mit den unternehmenseigenen Festnetzanschlüssen drastisch senken, so dass sich die – durchaus nicht billigen – Gateway-Geräte schon nach einem halben Jahr amortisiert hatten.

Damit hatte die DV-Abteilung um Robert Schissler ihr Ziel erreicht: Die Geräte sollten sich im Nu selbst bezahlen. "Hinter der Entscheidung für die GSM-Gateways von Vierling standen kein technischer Hype oder andere emotionale Wahrnehmungen – allein die Rentabilität war für uns entscheidend", blickt Schissler zurück.