Verbraucher fordern geringere Importabgaben

EG-Kommission: Einfuhrzölle für Chips bleiben bestehen

13.10.1989

BRÜSSEL (CW/vwd) - Hart bleiben will die EG-Kommission in Sachen Einfuhrzölle für Halbleiter. Ein Sprecher dementierte jetzt britische Pressemeldungen, wonach Brüssel eine Reduzierung der Importabgabe von 14 Prozent bei Chips beabsichtige.

Die EG-Kommission folgt mit dieser Entscheidung der Forderung europäischer Halbleiterhersteller, an den bestehenden Schutzmaßnahmen weiterhin festzuhalten. Man brauche Einfuhrzölle dieser Höhe, um auch künftig im europäischen Chip-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Den Verbrauchern in Europa, vor allem den PC-Produzenten, sind die Einfuhrzölle indes ein Dorn im Auge. Sie fordern zumindest eine Reduzierung der Zölle, weil sie sonst beim Preisniveau mit den Herstellern aus dem Fernen Osten (Taiwan, Südkorea) nicht mehr mithalten könnten.

Hoffnung war bei den europäischen Verbrauchern aufgekeimt, als sich vor einigen Monaten Japan und die EG in Sachen Preisgestaltung bei Speicherchips annähern konnten. Da zudem immer mehr Chip-Produzenten aus Nippon Halbleiterfabriken in Europa bauen, um vor Ort zu produzieren, glaubte man in europäischen Konsumentenkreisen, daß in absehbarer Zeit die Einfuhrzölle aufgehoben, zumindest aber reduziert würden. Der Eschborner Wirtschaftsdienst vwd berichtete jetzt jedoch, ein Sprecher in Brüssel habe definitiv erklärt, daß es keine EG-Zollverringerung für Halbleitereinfuhren geben werde.