Konsortium entwickelt kompatible Software

EG fördert offenen Dokumentenaustausch

12.04.1991

BRÜSSEL (CW) - Sechs große Anbieter haben jetzt auf das Murren der Anwender in puncto Inkompatibilität ihrer Systeme beim Austausch von Dokumenten reagiert. Gemeinsam riefen die Konzerne Bull, DEC, IBM, ICL, Siemens-Nixdorf und Unisys das "Open Document Architecture Consortium" ins Leben. Ziel: Entwicklung eines offenen Standards.

Die User können wieder einmal durch ihren Protest einen wichtigen Teilerfolg verbuchen. Um ihren Kunden künftig das Erfassen oder Reformatieren eines elektronisch übermittelten Dokumentes zu ersparen, wollen sich die genannten Unternehmen in Brüssel an einen Tisch setzen und bis 1993 eine offene Schnittstelle konzipieren.

Die geplante Schnittstelle soll neben Text auch die identische Übertragung von Bildern und Diagrammen im Verhältnis 1:1 realisieren.

Das Konsortium wurde als "European Economic Interest Group" gegründet und wird wegen der gemeinsamen Interessen von der EG gefördert. Angaben über die Kosten des Vorhabens konnten die beteiligten Unternehmen jedoch noch nicht machen.

Trotz der EG-Unterstützung ist das Projekt nach Mitteilung der Organisation nicht auf europäische Teilnehmer begrenzt und für weitere Interessenten offen.

Lizenzen für die von der Gruppe entwickelte Software sollen später auch an andere Hersteller vergeben werden.