Kienzle-Fachschule für Datenverarbeitung:

EDV-Wissen soll optimal ergänzt werden

08.12.1978

DONAUESCHINGEN - "Im Zeitalter einer sieh schnell weiterentwickelnden Technik auf dem EDV-Sektor ist die Schulungsnotwendigkeit größer denn je", berichtet Albrecht Lüther, Leiter der Kienzle-Fachschule für Datenverarbeitung in Donaueschingen. "Unser

Seminarplan geht stets an die Grenzen des Möglichen, wir gehen davon aus, daß wir mit wachsender Routine und Erfahrung unsere Leistungen noch steigern können." Bei der Fachschule werden ständig neue Methoden und Lehrunterlagen sowie neue Schulungsabläufe geplant und realisiert.

"Wir sind uns bewußt, daß das Zeitalter der EDV an seinem Beginn steht und daß noch große Leistungen auf diesem Gebiet vollbracht werden können", erklärte der Schulungsleiter.

Die Kienzle-Fachschule für Datenverarbeitung besteht nunmehr seit zehn Jahren. Im November 1968 wurde das erste Seminar in der Handelsschule in Donaueschingen durchgeführt. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Kurse und Lehrveranstaltungen nach Donaueschingen verlegt, was 1973 zum vollständigen Umzug der Fachschule für Datenverarbeitung wie auch der Service-Fachschule führte.

DV-Anlagen für praktische Übungen

Das Schulungsgebäude ist mit zehn Unterrichtsräumen ausgestattet und verfügt darüber hinaus über vier Testräume mit entsprechenden DV-Anlagen für computerunterstützten Unterricht sowie mit audiovisuellen Hilfsmitteln. Die installierten Rechnerkonfigurationen stehen ausschließlich den Seminarteilnehmern für ihre praktischen Übungen zur Verfügung.

Donaueschingen hat sich als Standort der Kienzle-Schulen bewährt. Die kleine Stadt am Donau-Ursprung bietet bei einem mehrwöchigen Aufenthalt auch einen hohen Freizeitwert, zumal der Schwarzwald, der Bodensee oder die nahe Schweiz zu erholsamen Ausflügen einladen.

Jährlich etwa 5000 Teilnehmer

Zwischen dem 1. April 1977 und dem 31. März 1977 haben 5087 Teilnehmer bei Kienzle die "Schulbank gedrückt". Insgesamt haben bisher mehr als 45 000 Schüler an den Veranstaltungen des Instituts teilgenommen. Etwa 15 000 "Studenten" wurden extern geschult, denn die Fachlehrer unterrichten auch in vielen anderen Städten der Bundesrepublik sowie in der Schweiz, in Österreich und in den Niederlanden. In anderen Ländern sind Schulungsbeauftragte eingesetzt, die in engem Kontakt zum Ausbildungszentrum

in Donaueschingen stehen. Die Kienzle-Schule beschäftigt heute 26 fest angestellte Lehrer, die in unterschiedlichen Fachgebieten unterrichten. Einige Lehrkräfte sind darüber hinaus als Gastreferenten an anderen Fach- und Fachhochschulen tätig und 20 Kienzle-Spezialisten referieren regelmäßig über Spezialthemen auf dem Gebiet der Branchensoftware. Mit zahlreichen Lehrinstituten aus dem deutschsprachigen Raum wird kooperiert.

Erstmals nur Mitarbeiter-Schulung

Die Kienzle-Fachschule für Datenverarbeitung hat sich aus einer internen Schulungsabteilung entwickelt und trat mit dem System 6000 erstmals als Fachschule an die Öffentlichkeit. Zielgruppe waren damals die Mitarbeiter des Hauses und der Kienzle-Vertriebsstellen. Ab 1967 nahmen auch Kunden und deren Mitarbeiter an den Kursen teil, um sich ein umfassendes Bild über den Einsatz von Computern zu verschaffen.

Der Sprung in die Gegenwart zeigt ein verändertes Bild. Heute sind die Besucher von Kienzle-Seminaren zu 50 Prozent Kunden, Kunden-Mitarbeiter oder Interessenten, denen es weniger um schlichte Informationen als um handfeste, konkrete Schulungen

geht.

70 Seminare im Angebot

Insgesamt werden in Donaueschingen 70 Seminare angeboten, die über Grundlagenseminare in EDV und Organisation, Organisationsseminare für DV-Anwendungen, Programmierseminare in Assembler und problemorientierten Sprachen, Organisationsseminare für

Organisationsmethoden, Operatorseminare für den Anwender bis hin zu Kursen über Spezialthemen der EDV reichen. Die einzelnen Seminare werden jährlich mehrmals wiederholt, so daß 1977 bis 1978 insgesamt über 350 Kurse abgehalten wurden. Außerdem stellt die Schule schriftliches Material, sogenannte "Seminarbegleiter" zur Verfügung, damit der Unterricht auf diese Weise gestützt und vertieft werden kann.

Seit fünf Jahren befindet sich auch die Kienzle-Service-Fachschule in Donaueschingen. Sie ist ein wesentliches Element des Technischen Kundendienstes und diesem organisatorisch angegliedert. Im vergangenen Jahr wurden hier 1250 Teilnehmer ausgebildet, die sich hauptsächlich aus dem technischen Mitarbeiterstab der in- und ausländischen Vertriebsstellen des Unternehmens rekrutieren. Bei der Schule sind 20 Service-Fachlehrer permanent im Einsatz.

An der Kienzle-Schule können Organisations-Assistenten, EDV-Fachwirte, Operatoren, Organisatoren, Organisationsprogrammierer und Wirtschaftsinformatiker teilnehmen. Die EDV-Schule steht mit ihrem Themenangebot für alle Berufsgruppen offen.

Immer und primär geht es um Ergänzung, Verfeinerung und Vertiefung des bereits vorhandenen Wissens.