Strukturveraleich des österreichischen Außenhandels:

EDV Exporte gewinnen Schwung

29.05.1981

WIEN (eks) - Datenverarbeitungsmaschinen machen zwar nur knapp ein Prozent der österreichischen Importe aus, tragen aber zu 2,5 Prozent zum Handelsbilanz-Defizit bei. Trotzdem ist Optimismus angezeigt: Wurden 1970 noch 27mal mehr EDV-Systeme importiert als exportiert, so war das Verhältnis 1980 nur mehr 4:1.

In der guten alten Zeit, als das Handelsbilanzdefizit nur 18 Milliarden Schilling betrug, war Osterreich praktisch ein reines EDV-Importland. 270 Millionen Schilling für eingeführtes Gerät standen 1970 Exporte im Wert von zehn Millionen Schilling gegenüber. Vom gesamten Import machte die EDV ein Viertel Prozent aus.

1975 hatten sich die Handelsbilanz-Werte nicht ganz verdoppelt, die EDV-Einfuhr jedoch mehr als verdreifacht. Der Anteil an den Importen erreichte gerade zwei Drittel Prozent, am Handelsbilanzdefizit allerdings fast drei Prozent. 1980 wurden bereits 90 Milliarden Schilling mehr importiert als exportiert. Ein Prozent der Importe ging für EDV auf, aber bereits ein Viertel Prozent der Exporte bestand aus Datenverarbeitungsmaschinen. Konsequenterweise reduzierte sich der Anteil am Handelsbilanzdefizit, betrug aber in absoluten Ziffern doch immer über zwei Milliarden Schilling.

Wesentlichen Anteil an dieser zumindest ansatzweise erfreulichen Entwicklung hat sicher die Peripheriegeräte-Erzeugung von MannesmannTally. Deren Produktionswert steigerte sich 1980 auf 250 Millionen Schilling.

Auch die in den letzten Jahren gebauten Produktionsstätten von Siemens, Philips und IBM sollten mitwirken, Österreichs Sorgen zu lindern.

Einen weiteren Beitrag könnten auch die gegenwärtig in gewaltigen Konzepten schwelgenden Wirtschaftsplaner leisten. Bei Kleingewerbekrediten beispielsweise ist der Kauf gebrauchter Maschinen und die Förderung ausdrücklich ausgeschlossen. Immerhin entfielen von 7000 zusätzlichen EDV-Systemen im Vorjahr 80 Prozent auf solche, die weniger als 700 000 Schilling kosteten.