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EDS entläßt weitere 5200 Mitarbeiter

29.10.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Der Aderlaß bei der Electronic Data Systems Corp. (EDS)geht weiter. Anläßlich der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal avisierte der IT-Dienstleister weitere Massenentlassungen. Wegen Rückstellungen im Zuge der Personalreduzierungen im dritten Vierteljahr fiel der Nettogewinn des texanischen Unternehmens auf 158,2 Millionen Dollar gegenüber 195,1 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum 1998. Der Profit lag bei 31 Cent pro Aktie (39 Cent im dritten Quartal 1998). Hierin sind allerdings die einmaligen Kosten enthalten, die das Unternehmen 3200 entlassenen Mitarbeitern an Abfindungen zahlen mußte. Ohne diese Zusatzaufwendungen hätte der Quartalsgewinn nach Angaben von EDS bei 51 Cent pro Aktie gelegen.

Das Großreinemachen ist damit aber noch nicht beendet. Im letzten Geschäftsquartal sollen laut James Daley, dem Finanzchef von EDS, wie schon im ersten Vierteljahr weitere 380 Millionen Dollar für den Rauswurf weiterer rund 5200 Mitarbeiter bereitgestellt werden. Der Umsatz von EDS stieg um 8,3 Prozent auf 4,41 Milliarden Dollar. Im gleichen Quartal 1998 waren es 4,35 Milliarden Dollar gewesen. Dies ist unter anderem auf die spärlicher fließenden Einnahmen aus dem großen Outsourcing-Vertrag mit General Motors zurückzuführen. Die Umsätze mit dem Automobilbauer fielen um 3,3 Prozent auf 869,7 Millionen Dollar.

Richard Brown, der Vorstandsvorsitzende von EDS, kommentierte die Ergebnisse mit den Worten, die Auftragseingänge des vergangenen Jahres seien schwach gewesen. In diesem Jahr habe EDS aber sehr lukrative Neukunden hinzu gewinnen können. Hierzu zählte er den 6,4-Milliarden-Dollar-Deal mit MCI Worldcom Inc. Allein im abgelaufenen Quartal habe man Outsourcing-Verträge in der Gesamthöhe von 5,1 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das sei eine Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (2,8 Milliarden Dollar) von immerhin 82 Prozent. Brown erwartet, daß EDS Ende 2000 ein Umsatzwachstum zwischen 14 bis 16 Prozent erzielen werde. Das entspreche dann den Erwartungen der Wallstreet-Analysten.