DEC und Telenorma berücksichtigen neues Protokoll

ECMA-Schnittstelle erschließt die Welt der ISDN-PBX-Anlagen für die Datenkommunikation

16.02.1990

FRANKFURT/MÜNCHEN (CW) - Telenorma (TN) und Digital Equipment (DEC) haben eigenen Angaben zufolge als erste Unternehmen in der Bundesrepublik das PBX- Computer-Interface (PCI) realisiert. Die S2-Schnittstelle erlaubt jetzt die Integration der Datenkommunikation in ISDN-TK-Systeme auf der Grundlage eines internationalen Standards.

Basis des S2-Standards ist das Protokoll 102-106 der ECMA (European Computer Manufacturers Association), das auf gültigen ISDN-Empfehlungen der CCITT beruht. Es wurde von der ECMA eigens zur Optimierung der Datenkommunikation zwischen Terminals an ISPBX-Teilnehmeranschlüssen und Datenverarbeitungsanlagen entwickelt.

Diese ECMA-Spezifikationen haben beide Unternehmen aufgegriffen und jeweils auf ihre Umgebung abgestimmt: TN auf das ISDN-Vermittlungssystem Integral 333 und DEC auf Decnet-Server. Dazu ein Sprecher von Digital: "Wir haben die Schnittstelle in einem Terminal-Server implementiert und dann zusammen mit Herstellern von TK-Anlagen, die Gleiches auf ihrer Seite gemacht haben, getestet. In Frankreich war das Alcatel mit der ISDN-Anlage Opus 4000, in der Bundesrepublik Telenorma."

In der Praxis bedeutet das: Durch die Verbindung eines ISDN-Systems Integral 333 von TN und einem PBX-Terminal-Server von DEC über vieradrige Leitungen können 30 Terminals oder PCs gleichzeitig an einen Decnet-Server angeschlossen werden und damit auf Ethernet-Komponenten zugreifen. Am TK-System werden laut TN normale Teilnehmeranschlüsse mit ISDN-Schnittstellen verwendet, über die sowohl Sprach- als auch Datenkommunikation erfolgt. Dadurch könne das gesamte Telefonnetz eines Unternehmens als Erweiterung des Ethernet genutzt werden.

Bei TN will man sich jedoch keineswegs nur mit dem Interface zur DEC-Welt begnügen. Aus der Frankfurter Zentrale war zu erfahren, daß TN gerade dabei sei, die PCI-Schnittstelle auch für andere Rechner-Welten zu erschließen. +