Gastkommentar

E-Business ja, aber nicht quick and dirty

26.03.1999
Rainer Glaap, Director Produkt Marketing, Software AG, Darmstadt

Erstaunlich vorsichtig verhalten sich die meisten Anwender, wenn es um Electronic-Commerce geht. Sie warten ab oder reagieren mit Lösungen, von denen sie wissen, daß sie Erfahrungen, aber kein Geld einbringen. Andere fahren ihre Aktivitäten sogar schon wieder zurück.

Was ist wirklich los mit E-Business? Anspruch und Wirklich- keit scheinen fast im Quartalsrhythmus auseinanderzurücken, mittlerweile nehmen manche IT-Anbieter sogar Abstand davon, sich als Fans zu outen. Brechen demnächst etwa nicht - wie von vielen erwartet - die Unternehmen wegen fehlendem E-Business zusammen, sondern das E-Business wegen fehlender Unternehmen?

Soweit wird es nicht kommen, denn eine gute Idee ist nicht deswegen schlecht, weil sie bei ihrer Realisierung auf Schwierigkeiten stößt. Konnte man denn im Ernst erwarten, daß die benötigten Anwendungen einfach aus dem Hut gezaubert werden können? Wer E-Business ernsthaft betreiben will, muß es in den Geschäftsprozessen verankern. Die Mehrzahl der Unternehmen hat das offenbar erkannt: zum Beispiel, daß die nahtlose Einbindung in die Unternehmens-IT unverzichtbar ist, von den Datenbanken bis zu den Anwendungen. Also muß plattformübergreifende Integrationstechnologie her, kurz Middleware. Und jeder weiß, daß das alles andere als ein Quick-and-dirty-Thema ist.

Wenn es ums Geldverdienen geht, dann ist Investitionsschutz, sprich eine professionelle Migrationsstrategie, angesagt. Daraus ergibt sich wie von selbst E-Business.