Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft einig:

DV für alle Techniker in den Studienplan

19.06.1987

WIEN (APA) - Experten der Bundeswirtschaftskammer, der Technischen Universitäten und des Wissenschaftsministeriums haben sich kürzlich in einer Enquête zusammengefunden, um die Marschroute der künftigen Technikerausbildung an den heimischen Hochschulen festzulegen. Ziel: Entrümpelung der Studienpläne und verstärkte Integration der Computerwissenschaft in alle technischen Fachrichtungen.

"Die Wirtschaft braucht Experten, die wissen, wie man in, den einzelnen Disziplinen den Computer effizient einsetzt", meint Gottfried Winkler, Leiter der Bildungspolitischen Abteilung in der Bundeswirtschaftskammer. Demnach werden in Zukunft "reine Informatiker" kaum mehr gefragt sein. "Der Trend", so der Bildungsexperte, "geht vielmehr in Richtung des Anwendungsinformatikers. Das heißt, daß Informatiker über zusätzliche Kenntnisse in den Studienrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauwesen verfügen sollten. Andererseits, und darin liegt der Schwerpunkt der momentanen Reformbestrebungen, werden die Absolventen der traditionellen Ingenieurfächer nicht mehr ohne grundlegende Informatikkenntnisse auskommen. "

Die Hochschulplanungskommission im Wissenschaftsministerium hat für die rund 26 000 Technik-Studenten bereits ein detailliertes Konzept zur Neugestaltung in Richtung "Anwendungsinformatik" ausgearbeitet. Demnach möchte man die Computerwissenschaft in die bestehenden Fachrichtungen so integrieren, daß sich daraus keine Verlängerung der Studiendauer ergibt. Im ersten Studienabschnitt sollen den Technikern Grundlagen der Informatik vermittelt werden - wie etwa Programmieren oder Theorie und Praxis von Datenbanken - im zweiten Abschnitt werden die Studenten die praktische Anwendung der Computerwissenschaft in ihren Spezialdisziplinen erlernen.