Mitarbeit in europäischen Institutionen angestrebt

DV-Anwender der DDR wollen sich mit ADI-Hilfe organisieren

12.01.1990

MÜNCHEN (CW) - Um ihre Interessen gegen Hersteller und Lieferanten besser durchsetzen zu können, planen die DDR-Datenverarbeiter noch für dieses Jahr den Aufbau einer unabhängigen Anwendervereinigung. Hilfestellung leistet dabei der Anwenderverband Deutscher Informationsverarbeiter e. V. (ADI).

Nach der politischen "Wende" beginnt in der DDR jetzt die gesellschaftliche Selbstorganisation. Mit zu den ersten, die ihre Interessen autonom vertreten wollen, gehören die DV-Anwender. In den nächsten Monaten soll nach dem Vorbild und mit Unterstützung des ADI eine Vereinigung entstehen, die als Gegengewicht zu Herstellern und Lieferanten die Forderungen der Anwender vertritt.

Keimzelle des geplanten Verbandes ist das Institut für Unternehmensführung der Bergakademie Freiberg bei Dresden, dessen DV-Verantwortlicher Siegfried Schröter den Aufbau organisiert. Noch 1990 sollen mehrere Veranstaltungen gemeinsam mit dem ADI stattfinden. Neben einem allgemeinen Erfahrungsaustausch steht an erster Stelle das Thema "Informatik, ein Werkzeug für das Management", auf dem Plan.

Neben der Vertretung der Anwenderinteressen will sich der Verband um Fragen des betrieblichen DV-Einsatzes sowie der Aus- und Weiterbildung kümmern Hervorgehoben wird, daß er keinerlei politischen oder gewerkschaftlichen Interessen dienen soll. Langfristig ist geplant, dem europäischen Anwenderverband CE-CUA (Confederation of European Computer Users Associations) beizutreten und damit die Mitarbeit in verschiedenen EG-Ausschüssen zu erreichen. Auch dabei will der ADI behilflich sein. +