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DSW klagt gegen Wiedereingliederung von T-Online

27.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Privatanlegern und anderen Aktionärsvertretern wird nun auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) gegen die Wiedereingliederung des Internet-Anbieters T-Online in den Mutterkonzern Deutsche Telekom klagen. "Die Verschmelzung hilft im Ergebnis nur der Telekom, die sich auf diesem Weg einen erfolgreichen Konkurrenten samt Kunden billig einverleibt, erklärte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Für die Privataktionäre sei sie dagegen alles andere als wünschenswert, schon gar nicht zu den genannten Konditionen: Die Anleger sollen 0,52 Telekom-Aktien je T-Online-Aktie erhalten, was rund acht Euro entspricht. Beim Börsengang im April 2000 hatten die Aktionäre dagegen noch 27 Euro je T-Online-Anteilsschein bezahlen müssen.

Damals habe die Telekom eine eigenständige gesellschaftsrechtliche Struktur sowie einen separaten Marktauftritt des Internet-Providers T-Online als die gewinnträchtigere unternehmerische Variante dargestellt, erklären die Aktionärsschützer. "Hieran hat sich bis heute nichts geändert. T-Online benötigt eine Verschmelzung mit der Konzernmutter nicht. Sie kann ihre Wachstumspotenziale in den Segmenten Breitband und Internet besser als selbständiges Unternehmen realisieren denn als voll integrierter Geschäftsbereich des Telekom-Konzerns", ist Hocker überzeugt.

Die Deutsche Telekom will ihre Tochter bis Ende des dritten Quartals übernehmen und auf ihre Festnetztochter T-Com verschmelzen.

Der Zusammenschluss ist wesentlicher Teil der neuen Strategie von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, seinen Konzern auf die Geschäftsfelder Festnetz/Breitband, Mobilfunk und Geschäftskunden zu fokussieren. (mb)