Gefahr

"DSDS" und "Olympia" sind Risiko-Suchbegriffe

29.05.2009
Von pte pte
Wer online sucht, kann auf den Falschen treffen. Eine McAfee-Studie hat die gefährlichsten Web-Suchanfragen ausgemacht.

Suchmaschinen sind zwar dazu gedacht, das Auffinden von Information im Web zu erleichtern. Doch Cyberkriminelle missbrauchen Google und Co für ihre Zwecke. "Wie Haie, die Blut riechen, erschaffen Hacker Webseiten voll Adware und Malware, wann immer ein bestimmtes Thema populär wird", sagt Jeff Green, Senior Vice President McAfee Product Development und Avert Labs. In der Studie "The Web's Most Dangerous Search Terms" hat McAfee nun untersucht, welche Suchbegriffe für User ein besonders hohes Risiko bergen, auf Malware-verseuchte Webseiten zu gelangen.

Am gefährlichsten sind in den USA demnach Suchen, die mit "Screensaver"-Programmen zu tun haben, während in Deutschland "DSDS" und "Olympia" zu den Top-Risikobegriffen zählen. Insgesamt wurden bei der Studie über 2.600 als populär identifizierte Suchbegriffe betrachtet. Bei fünf großen US-Suchmaschinen wurden jeweils die ersten fünf Ergebnisseiten untersucht und die Zahl der von McAfees SiteAdvisor als riskant eingestuften Webseiten unter den Suchergebnissen ermittelt. Dabei wurde neben einem mittleren Risiko stets auch das Maximalrisiko für jene der 25 Ergebnisseiten ermittelt, die den größten Anteil gefährlicher Links aufweist.

Für die USA waren die gefährlichsten Suchbegriffe "lyrics" und "free", wobei letzteres im Mittel ein 7,3-Prozent-Risiko mit sich bringt, auf eine gefährliche Webseite zu gelangen. Noch weiter steigt die Gefahr, wenn Suchbegriffe kombiniert werden. Bei einer Untersuchung gängiger Anfragegruppen hat sich das Thema "Screensaver" als absolute Spitzenbedrohung erwiesen. Mehr als ein Drittel aller Suchergebnisse führt hier auf gefährliche Seiten, bei besonders risikobehafteten Ergebnisseiten sind es sogar rund sechs von zehn Links.

Regional gibt es natürlich Unterschiede. Im Mittel aller gängigen US-Suchbegriffe liegt das Risiko, auf gefährliche Webseiten zu gelangen, bei 1,7 Prozent. Als am gefährlichsten erwiesen sich gängige Suchbegriffe aus dem Tschechischen. "Deutschland liegt mit 9,7 Prozent Maximalrisiko und 1,3 Prozent mittlerem Risiko im Mittelfeld", sagt McAfee-Sprecherin Isabella Unseld im Gespräch mit pressetext. Einer der gefährlichsten Suchbegriffe ist hierzulande "Olympia" mit 4,3 Prozent mittlerem Risiko. Was die gefährlichsten einzelnen Ergebnisseiten betrifft, liegt die Fernsehshow "DSDS" im deutschen Spitzenfeld. Einzig "schüler vz" als Suche nach dem Schülernetzwerk kann die Castingshow in Sachen Maximalrisiko toppen. Österreich und die Schweiz zählen zu den Ländern mit dem geringsten Risiko, durch länderspezifische Begriffe auf gefährliche Suchergebnisse zu stoßen.

McAfee betont, dass das eigene Angebot SiteAdvisor Nutzern beim sichereren Surfen helfen kann. Yahoo kooperiert mit dem Sicherheitsanbieter und nutzt SiteAdvisor als Hilfsmittel. "Schutzmaßnahmen anderer Suchmaschinenbetreiber wie etwa Google Safe Search halten wir für wichtig und sinnvoll", sagt Unseld. Allerdings könnten solch sinnvolle Schritte angesichts der Menge von Webseiten und URLs im Web keine Sicherheits-Garantien bieten. "Jedenfalls sollte jeder Nutzer zusätzlich Tools wie SiteAdvisor oder ähnliche Funktionen anderer Hersteller einsetzen, um das Risiko auf Malware-gefährdete Seiten zu gelangen, zu minimieren", betont die McAfee-Sprecherin. (pte)