DPS 4 mit neuer Architektur löst System 62 ab: Honeywell Baby im Mini-Look

28.11.1980

KÖLN (rs) - Auf den schon dicht besetzten Kompaktcomputermarkt drängt Honeywell Bull, Köln, ein neues System. Die DPS 4, die letztlich das Honeywell-System 62 ablösen wird, steht in Konkurrenz zu IBM /38 Siemens 7.521/31 oder Univac 80.

Die Zentraleinheit des Multiprozessorsystems DPS 4, deren Hauptspeicher auf 2 MB ausgebaut werden kann, hat nur noch ein Volumen von einem halben Kubikmeter. Das Vorgängermodell beanspruchte immerhin den dreifachen Raum.

Völlig neu, so Honeywell Bull, ist die Rechnerarchitektur. Der aus gängigen Bauteilen zusammengesetzte Computer arbeite mit einem Bussystem, das 5 MB pro Sekunde verkrafte und an dem bis zu fünf Prozessoren kommunizierten. Diese vollkommen baugleichen Prozessoren unterscheiden sich in der Firmware, die die speziellen Funktionen bestimmt.

Auf der Peripherieseite verfügt der neue Rechner über maximal 1800 MB Plattenspeicher sowie 32 Datenübertragungsleitungen. 15 bis 20 Bildschirmterminals werden laut Anbieter im Mittel an eine Anlage in dieser Größenordnung angeschlossen.

Das Betriebssystem GCOS 4 baut im wesentlichen auf den Funktionen des Vorgängers GCOS 62 auf.

Über die Preise mochte das Unternehmen keine genauen Auskünfte geben, da aufgrund der neuen Architektur eine Vergleichbarkeit nicht gewährleistet sei. Immerhin ließ der Hersteller wissen, daß die DPS 4 sowohl leistungsfähig als auch preislich über dem System 62 läge. Diese Rechner kosten je nach Konfiguration zwischen 300 000 und 440 000 Mark.