DPG kritisiert Postministerium

26.02.1993

HAMBURG (CW) - Die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) faehrt in puncto Privatisierung der Telekom weiterhin einen unnachgiebigen Kurs. So kritisierte der stellvertretende DPG-Vorsitzende Emil Bock anlaesslich der Online 38;acute;93 heftig die Deregulierungspolitik des Bundesministeriums fuer Post und Telekommunikation. Dort sei, so Bock, in erster Linie eine Intensivierung der Konkurrenz in der Telekommunikation verfolgt worden und dies "fast ohne Ruecksicht auf Verluste der Telekom".

Wer, wie der DPG-Vize weiter ausfuehrte, die aus einer falschen Deregulierungspolitik resultierenden finanziellen Schwierigkeiten des Bonner Carriers zu einem zwingenden Anlass fuer eine Privatisierung des Unternehmens nehme, der "moege sich zunaechst Gedanken machen, wie der regulierungsbedingte Mittelabfluss aus der Telekom-Kasse gestoppt werden kann". Darueber hinaus gelte es, die ueberhoehten Ablieferungen an den Bundeshaushalt sowie die Verweigerung in Sachen Investitionszulage fuer den Aufbau der ostdeutschen TK-Infrastruktur zu ueberpruefen.