Anbieterporträt Docuware

DMS made in Germany

20.05.2005
15 bis 35 Prozent Wachstum pro Jahr erwartet der Chef des DMS-Herstellers Docuware in den nächsten Jahren. Sein Optimismus wird genährt von guten Zahlen trotz Flaute in der Vergangenheit.

Während große und namhafte deutsche Konzerne in letzter Zeit immer wieder dadurch Schlagzeilen machen, dass sie trotz hoher Gewinne systematischen Stellenabbau betreiben, sind es vor allem mittelständische Unternehmer, die mit Ideen und Engagement hochqualifizierte Jobs anbieten. Einer von ihnen ist Jürgen Biffar (42), Vorstandsvorsitzender der Docuware AG. Der Hersteller der gleichnamigen Dokumenten-Management-Software (DMS) beschäftigt derzeit 79 Mitarbeiter. Das sind 13 mehr als 2004 - eine Steigerung um 20 Prozent. Basis dieser Entwicklung war der positive Geschäftsverlauf. So konnte die Docuware AG trotz der anhaltenden Wirtschaftsflaute den Umsatz auch im Geschäftsjahr 2004 steigern.

Vor allem auf den strategischen Märkten Deutschland, USA und Großbritannien blieb der DMS-Hersteller auf Wachstumskurs. In Deutschland wurden mit 3,6 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro) sieben Prozent mehr umgesetzt, Großbritannien verzeichnete ein Plus von 34 Prozent. In den USA und Lateinamerika betrug bei einem Umsatz von 3,6 Millionen Dollar die Steigerungsrate sogar 19 Prozent. Wachstumstreiber, so Jürgen Biffar, waren neben optimierten Vertriebsprozessen und verstärkten Marketing-Aktivitäten neue autorisierte Docuware-Partner (ADP) in bislang wenig erschlossenen Regionen. Biffar: "Wachstum im Mittelstandsmarkt funktioniert nur mit starken Vertriebspartnern. Denn da verkaufen Sie nicht über Produktwerbung, sondern nur über den Nachweis des kundenspezifischen Nutzens, den die Lösung bringt." Gerade wenn es um komplexere Lösungen gehe, die beispielsweise einen Workflow zur Rechnungsbearbeitung beinhalten, sei eine Beratungsintensität gefragt, die nur der Partner vor Ort erbringen könne. "Insofern sind wir mir unseren 100 Partnern in Deutschland natürlich sehr gut aufgestellt und für weiteres Wachstum gerüstet."

Neue Produktgeneration

Gemeinsam mit den Partnern generierte Docuware 2004 weltweit einen Projektumsatz von 35 Millionen Euro. Unter den Neukunden des vergangenen Jahres waren Bosch Sicherheitssysteme, Boston University (USA), Center Parcs, Nissan Motors (UK), Volvo Financial Services (UK), Unilever (USA), Suzuki Motors (UK), DB Magnetbahn und Trans-o-flex. Für die nächsten fünf Jahre erwartet Biffar ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 25 bis 35 Prozent. Schließlich, so Biffar weiter, nutzten bislang nur 10 bis 15 Prozent der Unternehmen DMS-Lösungen. "Da steckt noch viel Potenzial drin." Große Hoffnungen setzt der Docuware-Gründer deshalb auf die neue Produktgeneration, die im zweiten Halbjahr vorgestellt werden soll.

Gegründet wurde Docuware 1988 von Jürgen Biffar und Matthias Fesl, der das Unternehmen 1998 verließ. Gemeinsam arbeiteten sie zunächst an einer Lösung für das Handling der vielen Aktenordner des "Biffar Normenservice", der von Biffars Eltern begründet worden war. Mit einem DACS-Board (DACS = Distributed Access Control System) zur Scanneransteuerung und Datenkomprimierung halfen der Betriebswirtschaftler und der Techniker zunächst der Hardware auf die Sprünge. Doch die Gründer erkannten bald, dass die Perspektive des Dokumenten-Managements in der Software liegt, mit der die Kunden ihre Dokumente ablegen, suchen, anzeigen und drucken. Eine erste solche Anwendung kam 1990 als "DACS Office 1" auf den Markt. Seit 1998 ist mit Docuware 4 eine 32-Bit-Version auf dem Markt - derzeit in Version Docuware 4.6a.