"Unter Ausschluß der Öffentlichkeit", meinen hiesige DIN-Kritiker, wurde vom Normenausschuß lnformationsverarbeitung (NI) im Deutschen Institut für Normung e. V.(Berlin) ein Norm-Entwurf erarbeitet, der für den Einsatz von Bildschirmgeräten an Arbeitsplätzen gelten soll: DIN 66 234. Hier Teil fünf ("Gruppierung und Formatierung von Daten") im Wortlaut.
1.Geltungsbereich
Diese Norm gilt für den Einsatz von Bildschirmgeräten an Arbeitsplätzen, wie zum Beispiel in Rechenzentren, Warten- und Leitständen, Büros und Schulen.
2. Zweck und Anwendung
Die Festlegungen zur Gruppierung und Formatierung beziehen sich auf die Darstellung der Daten im Anzeigebereich. Sie sollen eine schnelle und sichere Datenaufnahme mit einem Minimum an Beanspruchung des Menschen ermöglichen
Anmerkung: Bei der Dateneingabe wird eine wesentliche Entlastung des Menschen erreicht, wenn die Daten auf den Belegen nach DIN 5008 gegliedert sind.
3. Mitgeltende Normen
DIN 5008 Regeln für Maschinenschreiben
4. Gruppierung
4.1 Allgemeines
Dieser Abschnitt gibt an, wie die Daten im Anzeigebereich dargestellt werden. Er behandelt also Art und Format der Darstellung und nicht den InhaIt. Bei Darstellung von gleichartigen Datengruppen können Masken verwendet werden. Diese bezeichnen die Datengruppen und legen Lage und Länge für die Ein-und Ausgabe fest. Die Maske kann gegen Überschreiben geschützt werden (geschützte Felder). Die Feldbezeichnungen sind von den variablen Daten deutlich erkennbar durch ausreichenden Abstand oder andere graphische Mittel zu trennen.
Die Formate beziehungsweise Masken sind so aufzubauen, daß die manuellen Positionierbewegungen bei der Eingabe ein Minimum werden und die Daten wieder leicht aufgefunden werden Könen, zum Beispiel
Name
Geburtstag
Geburtsort
Der Abstand zwischen der Feldbezeichnung und den variablen Daten soll möglichst klein sein.
Bei der Datenaufnahme von einem Beleg sollen die Gruppierung und Formatierung auf Beleg und Bildschirm übereinstimmen. Allgemein üblich beziehungsweise vorgeschriebene Gruppierungen oder Formatierungen soIlen nicht geändert werden, beispielsweise Anschriften (siehe DIN 5008)
Abkürzungen sind bei der Ausgabe nur zu verwenden, wenn die Kenntnis ihrer Bedeutung als sicher angenommen werden kann. Anweisungen an das System sollen jedoch Abkürzungen zulassen. Dazu sind die erlaubten Abkürzungen anzugeben.
Die Numerierung der Zeilen soll mit 1 und nicht mit 0 beginnen (Ausnahmen bei Meßwerten). Alphanumerische Daten sollen von der Zeilennummer durch mindestens zwei Leerzeichen oder ein anderes Gliederungselement und ein Leerzeichen abgesetzt sein, siehe Beispiel in Abschnitt 4.5.
Für die Darstellung numerischer oder alphanumerischer Daten gelten im einzelnen die Abschnitte 4.2 bis 4.5. 4.2
4.2 Numerische Daten
Numerische Daten mit mehr als vier Ziffern sind zu gliedern. Am günstigsten ist die Gliederung in Dreiergruppen. Günstig ist auch noch eine Gliederung in Vierer- und/oder Zweiergruppen (siehe Tabelle)
Bevorzugtes Gliederungselement ist das Leerzeichen. Daneben können auch Gliederungselemente sein: Punkt, Komma, Klammer, Schrägstrich, Bindestrich und so weiter. Bei der Gliederung und der Wahl der Gliederungselemente sind DIN 5008 sowie allgemein übliche Schreibweisen zu berücksichtigen. Gleichartige numerische Daten sind in Listen- oder Tabellenform darzustellen. Die Spalten der Tabelle und nebeneinanderstehende numerische Daten sind durch ausreichenden Abstand oder andere graphische Mittel deutlich erkennbar zu trennen
Die Reihenfolge soll der Bearbeitungsfolge entsprechen.
4.3 Alphanumerische Daten
Leicht aussprechbare Zeichenfolgen sollen in Gruppen bis vier Zeichen, nur buchstabierbare Zeichenfolgen sollen in Gruppen bis drei Zeichen gegliedert werden, siehe Tabelle 1.
4.4 Anordnung von Auswahlbegriffen
Bei formatierten alphanumerischen Daten sind Auswahlbegriffe so anzuordnen, daß die Suchzeit klein wird.Bei gleichberechtigten oder gleich häufig benutzten Begriffen ist die alphanumerische Reihenfolge beziehungsweise die Reihenfolge nach aufsteigenden Zahlen zu wählen.
Die Suchzeit wird herabgesetzt und die Fehlerhäufigkeit vermindert, wenn häufig benutzte Begriffe am Anfang einer Liste stehen, zum Beispiel
Tastaturen:
Deutsche Schreibmaschinentastatur
Englische Schreibmaschinentastatur
Französische Schreibmaschinentastatur
Deutsch-Schweizerische Schreibmaschinentastatur.
Die Suchzeit wird außerdem herabgesetzt, wenn jeder Begriff in einer neuen Zeile steht, zum Beispiel
Verfügbare Farben
Richtig: Hellgrau Falsch: Hellgrau
Hellbraun Hellbraun,
Anthrazit Anthrazit Schwarz, Weiß.
Schwarz
Weiß
4.5 Auflistung
Beim Auflisten von Gegenständen, Eigenschaften und so weiter sind für den Ordnungsbegriff vorzugsweise Ziffern und nicht Buchstaben zu wählen
Richtig: 1. Größe Falsch:A Größe
2. Gewicht B. Gewicht
3. Farbe C. Farbe
4........... D...........
5. Formatierung
5.1 Einteilung des Anzeigebereichs
Mit Rücksicht auf eine einfache,schnelle und sichere visuelle Erfassung soll der Anzeigebereich in verschiedene Unterbereiche eingeteilt werden.
Eine solche Einteilung kann sein: Eingabebereich
Ausgabebereich
Bereich für Betriebshinweise (zum Beispiel Statusanzeigen und Warnung)
5.2 Betriebshinweise und Statusanzeigen
Sind Betriebshinweise (zum Beispiel Statusanzeigen oder Warnungen ) notwendig, dann sollten bei vielzeiligen Anzeigen die letzten oder die ersten Zeilen hierfür vorhalten werden . Diese Betriebshinweise sind durch graphische Mittel bei Codierung deutlich erkennbar abzuheben.
6.Teste
Zeilen mit mehr als 50 Zeichen führen zu einer größeren Beanspruchung beim Lesen, längere Zeilen sollen deshalb in Zeilen von 30 bis 35 Zeichen aufgeteilt werden. Absätze sind durch eine Leerzeile zu trennen.
Titel werden besser erkannt, wenn sie durch graphische Mittel (zum Beispiel,Großbuchstaben) hervorgehoben werden. Fortlaufende Texte werden besser gelesen, wenn sie in Klein- und Großbuchstaben geschrieben werden.