Optimum zwischen Kapitalbindung und Ausfallrisiko:

DIW stellt Instandhaltung auf DV-Füße

02.05.1980

MÜNCHEN (je) - Für eine gut organisierte Instandhaltung in Industrie und Verwaltung bietet die Münchener Deutsche Industriewartung (DIW) GmbH die Hilfe der Datenverarbeitung an. Der Computer soll helfen bei der planmäßigen Instandhaltung von Produktionsanlagen, gebäude- und betriebstechnischen Einrichtungen sowie bei der ingenieurmäßigen Erarbeitung von Wartungs-, Inspektions- und Instandsetzungsplänen. DIW stellte zum vierten Mal in Hannover aus.

Die jährlich 60 Milliarden Mark, die Staat und Privatwirtschaft zu Instandhaltungszwecken aufwenden - mit steigender Tendenz -, sind der Markt, auf den die DIW setzt. Hier - so die Münchener- bietet sich die Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung an. Der Computer als unbestechlicher Protokollführer für Wartungs-, Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten ist in der Lage, die Fülle der Daten zu speichern, um sie im richtigen Zeitpunkt verarbeiten zu können. Schwachstellen werden erfaßt, bevor sie zu teurem Produktionsstillstand führen. Wartungsüberleistung tritt zutage, bevor sie ein Loch in das Instandhaltungsbudget frißt.

Auch Wartungsüberleistung

ist teuer

Die DIW hat ein EDV-Programm-Paket entwickelt, das diese Probleme lösen kann. Die Software kann gemietet oder gekauft werden, auf der EDV-Anlage des Kunden oder auf der DlW-Anlage gefahren werden. Vor der Datenverarbeitung kommt die Datenaufnahme. Techniker und Ingenieure stehen zur Verfügung um die für das Programm notwendigen Daten vor Ort zu erfassen. Die wichtigsten Bauteile sind in einem Wartungskatalog bereits erfaßt und sortiert. Neue Bauteile werden gemeinsam mit dem Kunden sowie mit dem Hersteller erfaßt und eingeordnet.

Sämtliche Daten aus dem Wartungskatalog werden gemeinsam mit dem Kunden geprüft und auf seine besonderen betrieblichen Bedürfnisse zugeschnitten. Das vorhandene Kunden-Know-how im Bereich seiner Instandhaltung fließt in das DlW-System ein. Sind sämtliche Daten erfaßt, wird der Wartungsplan ausgedruckt, der eine Übersicht gibt über alle Wartungs- und Inspektionsarbeiten, die turnusmäßig im Betrieb anfallen. Das Programm wird einmal wöchentlich gefahren. Dabei werden sämtliche in der darauffolgenden Woche fälligen Wartungs- und Inspektionsaufträge ausgedruckt.

Weiterhin ist ein Rückmelde-Code vorgesehen, der individuell festgelegt werden kann. Außerdem besteht eine Informationsmöglichkeit, ob ein Schaden an dem Bauteil festgestellt wurde oder nicht. Diese Rückmeldungen werden von der EDV-Abteilung erfaßt und in das Programm eingegeben.

Klarheit durch Berichtswesen

Mit Hilfe der erfaßten Rückmeldungen kann ein Berichtswesen aufgebaut werden. Folgendes Berichtswesen ist zur Zeit vorhanden:

þBericht Schwachstellen-Analyse

þBericht Wartungsüberleistungen

þBericht über aktuellen Stand der Wartungen mit Begründung, warum nicht durchgeführt

þBericht über aufgelaufene Wartungsstunden pro Maschine und Abteilung

Das EDV-Programm, versichert DIW ist unabhängig von der Organisationsform des Unternehmens und der Art des Maschinen- und Anlagenparks des Benutzers. Die vom Programm verwalteten Daten werden laufend an das betriebliche Geschehen angepaßt. Es ergibt sich damit eine, wie der Anbieter sagt, "kontinuierliche Optimierung der gesamten Instandhaltung". Die konsequente Anwendung des Programms führt zu Einsparungen der Instandhaltungskosten zu einer Verminderung der Anlagenausfälle und zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Anlagen und Maschinen. Es ist möglich, behaupten die Münchener, das Optimum zwischen Ausfallrisiko einerseits und Kapitalbindungskosten andererseits zu finden.

Das Programm läuft derzeit auf einem IBM-Platten-System. Die Programme sind in den Programmiersprachen Cobol I und RPG II geschrieben. In Vorbereitung und in der Testphase befindet sich eine Erweiterung des Programmpakets.

Informationen: Deutsche Industriewartung GmbH, Boschetsrieder Str. 123, 8000 München 70, Tel.: 089/78 03-1