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DIW: Deutschland könnte zu einem interessanten E-Commerce-Markt werden

18.02.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) Nach Angaben eines Wochenberichts des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat Deutschland gute Chancen, eines der führenden E-Commerce-Länder zu werden. Mit geschätzten 9,4 Millionen Internet-Anschlüssen werde Deutschland bereits in diesem Jahr europäischer Spitzenreiter bei der Web-Nutzung sein. Zudem zeichne sich ein deutlich rascheres Wachstum als in anderen Ländern ab. Bei prognostizierten Wachstumsraten von jährlich 42,4 Prozent surfen im Jahr 2001 vermutlich rund 16,3 Millionen Deutsche im Internet. Auffällig sei auch, daß Japan trotz seiner hohen Aufwendungen für Informationstechnologie und seiner deutlich größeren Bevölkerungsdichte mit voraussichtlich 9,7 Millionen Anschlüssen im Jahr 1999 kaum mehr Nutzer als Deutschland aufweist. Trotz dieser dynamischen Entwicklung bestünden allerdings noch zahlreiche Hindernisse für eine stärkere Verbreitung des elektronischen Handels in Deutschland. Für die optimale Nutzung der Potentiale des E-Commerce sei laut Aussagen des Instituts vor allem mehr Vertrauen in die neuen Medien notwendig. Neben den rechtlich-institutionellen Rahmenbedingungen müßten daher auch neue Vorkehrungen zur Datensicherheit und zum Schutz der Privatsphäre getroffen werden. Zudem müsse garantiert werden, daß die bestehenden Besteuerungssysteme auch für den elektronischen Handel gültig seien. Das DIW kritisiert, daß diesen Problemen derzeit noch ein zu geringer Stellenwert eingeräumt werde. Statt dessen forciere die Politik lediglich die kommerzielle Nutzung der Netze.