Expertenschätzung

Digitaler Polizeifunk bis 2013 bundesweit am Netz

02.09.2009
Der bundesweite Aufbau des neuen Digitalfunks für Polizei und Feuerwehr wird nach Expertenmeinung bis 2013 abgeschlossen sein.

"Die Einsatzkräfte können schneller und gezielter an den Ort des Geschehens geschickt werden", sagte der Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Innenministerium, Karl Peter Brendel, am Mittwoch in Münster. Dort nahm die bundesweit erste Ausbildungs-Leitstelle für Digitalfunk die Arbeit auf. "Dieser Start ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau des neuen Netzes", sagte Brendel. Bis 2013 sei der Ausbau voraussichtlich gelungen. Die neue Technik verbessert die Sprachqualität und sorgt für mehr Funkkanäle.

Gewerkschaftsvertreter in der Polizei hatten in den vergangenen Jahren immer wieder daran erinnert, dass Deutschland bei der Funktechnik Schlusslicht in Europa sei. Tatsächlich erinnern die großen Sprechgeräte und das knarzende Funksystem, bei dem immer nur einer sprechen kann, eher an die sogenannte Dritte Welt als an das größte Land der EU. Wegen Problemen bei der Auftragsvergabe und mit der Technik hatte sich die Einführung immer wieder verzögert. Ursprünglicher Termin war die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 gewesen.

Dass der neue Funk abhörsicher ist, dürfte für die Feuerwehr wenig von Belang sein. Dass künftig aber bei großen Bränden, Unwettern oder Überschwemmungen bis zu 16 Gespräche gleichzeitig geführt werden können, ist für die Retter ein gewaltiger Sprung. "Man hat jetzt die Möglichkeit, die Einsatzfahrzeuge gezielt anzurufen." Hinzu kommt ein exquisiter Klang ohne Rauschen. In Münster werden zurzeit nur Trockenübungen für Feuerwehrleute gemacht, die das Wissen in den Heimatstädten weitergeben. Allein in Nordrhein-Westfalen sind 120.000 Einsatzkräfte zu schulen. (dpa/tc)