Digitale Spione stöbern verstärkt in Privat-PCs

10.05.2006
Nach dem aktuellen Webroot-Report "State of Spyware" sind mittlerweile 87 Prozent der privat genutzten Rechner mit Schnüffelprogrammen infiziert.

Sowohl Adware als auch gefährliche Trojaner und System-Monitoring-Programme sind wieder verstärkt im Umlauf. Das meldet Webroot in seinem Spyware-Report für das erste Quartal 2006. Der Untersuchung des Anti-Spyware-Anbieters zufolge hat die Infektionsrate bei Privatrechnern mit 87 Prozent ihren Höchststand seit dem ersten Quartal 2005 erreicht - 59 Prozent sind von Adware, 29 Prozent von Trojanern (viertes Quartal 2005: 24 Prozent) befallen. Im Durchschnitt verbergen sich nahezu 30 Schnüffelprogramme auf den betroffenen Systemen, was einem Anstieg um 18 Prozent entspricht.

Nahezu unverändert ist die Spyware-Lage offenbar in Unternehmen: Der Studie zufolge verstecken sich auf infizierten Firmen-PCs nach wie vor durchschnittlich 21,5 Spionageprogramme. Die Zahl der Trojaner hingegen ist dort im ersten Quartal von 1,6 (viertes Quartal 2005) auf 1,3 leicht zurückgegangen.

Angesichts der alarmierenden Zahlen sei davon auszugehen, dass es sich bei der digitalen Spionage nicht um ein Strohfeuer, sondern um ein längerfristiges Problem handle, kommentiert Webroot-CEO David Moll die jüngsten Ergebnisse. Auch das Adware-Aufkommen ist laut Studie im vergangenen Quartal drastisch gestiegen: Lag hier die Quote der betroffenen Rechner vor wenigen Monaten noch bei 45 Prozent, beträgt sie inzwischen 59 Prozent. Dies sei ein Indiz dafür, dass die Adware-Hersteller - trotz aller Branchenbemühungen, dem entgegen zu wirken - neue Wege gefunden hätten, ihre Programme auszusenden und PCs zu infizieren, so Webroot.

Der Spyware-Report, der vierteljährlich erscheint und weltweit Ausmaß sowie Folgen von unerwünschter Software untersucht, ist unter www.webroot.com/sosreport erhältlich. (kf)