Hypo-Vereinsbank startet mit 10000 Privatkunden

Digitale Signatur dank Isis-MTT auf dem Sprung

07.12.2001
MÜNCHEN (CW) - Als erster Finanzdienstleister will die Hypo-Vereinsbank EC-Karten mit digitalem Signaturchip ausgeben. Wenn andere Banken nachziehen, könnte die bisher wenig genutzte Technik den Durchbruch schaffen.

Obwohl mit dem neuen Signaturgesetz rechtlich verbindliche Grundlagen für die digitale Unterschrift geschaffen wurden, verbreiteten sich die Signaturkarten bislang nur schleppend. Kleine Anwendergruppen gab es bei einigen regionalen E-Government-Pilotprojekten und privatwirtschaftlichen Anwendern. Aber die von fast allen Privatbanken vollmundig angekündigten Pläne, Online-Transaktionen mit den Privatkunden durch diese Technik abzusichern, wurden auf die lange Bank geschoben. Neben juristischen Unklarheiten lag dies auch daran, dass sich die mittlerweile zertifizierten Trust-Center lange nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen konnten.

Die Investitionssicherheit hat sich für Unternehmen und User erhöhtMit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat der Verein Teletrust e.V. in Zusammenarbeit mit der Trust-Center-Vereinigung "T-7" nun einen Standard verabschiedet, der die Interoperabilität zwischen den Systemen der verschiedenen Anbieter gewährleisten soll. Er führt die beiden Ansätze Isis und MTT zusammen. Die neue Spezifikation "Isis-MTT" ist seit dem 1. Oktober dieses Jahres verfügbar. Einer der großen Anbieter, Deutsche Post Signtrust GmbH, will bis Ende des laufenden Jahres sowohl sein Trust-Center als auch sämtliche Produkte auf den neuen Standard umgestellt haben.

Die Investitionssicherheit hat sich für Unternehmen und Privatanwender deutlich erhöht. Nun geben anscheinend auch die als wichtigsten Multiplikatoren eingeschätzten Finanzdienstleister allmählich ihre Zurückhaltung auf. So hat jetzt die Hypo-Vereinsbank angekündigt, 10000 Privatkunden mit EC- und Geldkarten auszustatten, in die ein digitaler Signaturchip integriert ist.

Einen entsprechenden Vertrag hat der Finanzdienstleister mit der TC Trustcenter AG abgeschlossen, an der sie zusammen mit drei weiteren deutschen Großbanken beteiligt ist. Die Hypo-Vereinsbank will damit neben der besseren Absicherung der Online-Transaktionen auch Kontoeröffnungen und Vertragsabschlüsse via Internet ermöglichen. Bis 2005 soll der gesamte elektronische Geschäftsverkehr mit der digitalen Signatur abgewickelt werden.

Bei ihren Bemühungen, Erster zu sein, hat die Bank offenbar bisher noch nicht abschließend über konkrete Modalitäten nachgedacht: "Welche Kunden die Karte sowie das entsprechende Lesegerät und zu welchen Konditionen bekommen, ist noch unklar", so Hypo-Vereinsbak-Sprecher Ralf Horak. (rg)