Motorola GmbH:

Dieses Jahr voll auf RISC und Unix abgefahren

10.03.1989

X-Dos- und X-Windows-Demo, neue RISC-Systeme und die Beteiligung an der Multi-Vendor-OSI-Show - unter diesen Schlaglichtern stehen die Aktivitäten von Motorola.

Zur Verbesserung der Chancen von Unix auf dem kommerziellen Markt hat Hunter Systems das Software-Werkzeug X-Dos entwickelt, das MS-DOS-Programme direkt in Unix-Programme umwandelt. Die Vereinbarung mit Motorola sieht die Implementierung von X-Dos für die Mikroprozessor-Familien M6800 und M88000 vor.

Das derzeit leistungsfähigste Implement von X-Windows, Version 1 1 , Ausgabe 2, ist ein netzwerktransparentes Fenstersystem für grafische Applikationen unter Unix. Die Arbeitsgeschwindigkeit dieser Technik resultiert aus der Verlagerung fehlsabhängiger Funktionen auf das Grafik-Board (MVME 393) und der damit verbundenen Entlastung des Host-Prozessors. Mit X-Windows wird das laut Motorola zur Zeit schnellste - monochrom sowie grafikfähige - Entwicklungstool für Benutzeroberflächen vorgestellt.

Die neuen RISC-Systeme der 88000-Linie zeichnen sich durch hohe Leistungsfähigkeit im Multiuser-Betrieb aufgrund der Cache- und Multiprozessor-Funktionen aus. Mit der Binärcode-kompatiblen Unix-Version System V/68 bleibt der Zugriff auf die Unix-Programme erhalten. Dieses Betriebssystem ist zudem mit einem standardisierten Echtzeit-Kernel (RTEID, VMEexec) verbunden und bietet dadurch die Verbindung zu der Echtzeit-Umgebung auf dem MC88000-RISC-Prozessor. Porrungen aller wesentlichen Compiler wie Green Hills C, Micro Focus Cobol, Franz'Lisp oder Telesoft-ADA sind ebenso möglich wie die von Standardsoftware ß la Informix, Ingres, Unify und Quadraton Office-Software.

Schließlich beteiligt sich Motorola an dem OSI- Gemeinschaftsstand (D 10/E 09) in Halle 13. Das Unternehmen wird dort sein auf dem X.400-Protokoll basierendes "Messsage Handling System" (MHS) vorstellen, das auf Motorola-Rechnern der VME-Delta-Serie implementiert sein wird. Die Beteiligung an OSI entspricht der Zielsetzung von Motorola, seine Rechner und VME-Boards auf Standards aufzubauen. OSI als Standard strebt weg von herstellerspezifischen Netzwerk-Protokollen in Richtung einer neuen "Welt der offenen Systeme" für den Einsatz von Computern in den 90er Jahren. Das auf X.400 beruhende Message-Handling-System erlaubt den weltweiten Austausch von Informationen zwischen Rechnern verschiedenster Hersteller.

Informationen: Motorola GmbH, Wendenstraße 435, 2000 Hamburg 26, Telefon: 0 40/2 11 10 20 Halle 17, Stand D38/E37