Diebold: Groß-DV geht zurück

13.06.1986

WIEN (vwd) - Im österreichischen DV-Markt kündigt sich ein Strukturwandel an. Die bisher dominierende wirtschaftliche Bedeutung der Großrechner wird zugunsten der Mikrocomputer zurückgehen. In etwa einem Jahr wird der Umsatz mit Mikrocomputern den von Großrechnern annähernd erreichen und in zwei bis drei Jahren übertreffen, schätzt Walter Boltz vom Marktforschungsunternehmen Diebold. 1985 wurde mit Mikrocomputern in Österreich ein Umsatz von 2,1 Milliarden Schilling erzielt, mit Großsystemen 3,7 Milliarden. Der Bestandszuwachs an Großsystemen lag mit wertmäßig 11,7 Prozent auf 17,3 Milliarden weit unter dem der kommerziellen Mikrocomputer, deren Installationswert um 60,7 Prozent auf fünf Milliarden zunahm. Die anderen Rechnergruppen wie Kleincomputer und MDT sowie Terminalsysteme liegen sowohl bei der Installationsbasis als auch beim Zuwachs deutlich dahinter. Vor allem dank der Mikrocomputer stieg die Installationsbasis an Computersystemen in Österreich 1985 auf 311 000 (203 000) Stück an. Ihr Gesamtwert stieg auf 29,8 (25,8) Milliarden Schilling wie aus der Diebold-Computerstatistik zum 1. Januar 1986 hervorgeht. Bei den Stückzahlen spielen allerdings die billigen Heimcomputer eine große Rolle, deren Bestand auf 196 000 (118 000) Stück stieg. Die Zahl der in der Wirtschaft eingesetzten kommerziellen Personalcomputer ging auf 54 000 (31 000) Stück hoch.

Boltz bezeichnet 1985 für die österreichische Computerwirtschaft als gutes Jahr. Bei Heimcomputern konnten die Erwartungen der Verkäufer nicht ganz erfüllt werden, wohl jedoch bei kommerziellen PCs. Trotz gesunkener Preise der Einzelkomponenten sei der durchschnittliche Systempreis etwa gleich geblieben.