Erster Kongreß über das "Medium der Zukunft" mit 600 Teilnehmern in Düsseldorf:

Diebold: Bildschirmtext nicht zu Tode testen

05.12.1980

DÜSSELDORF - Bildschirmtext erfordert mehr Engagement von Post und Informationsanbietern als die bisher bekannten Betriebsarten der Datenverarbeitung. Mit den ersten Erfahrungen des neuen Informationssystems setzte sich ein Kongreß der Diebold Deutschland auseinander, der Anfang Dezember an einem der Orte des Feldversuchs, in Düsseldorf, mit rund 600 Teilnehmern stattfand.

Auf der Suche nach neuen Technologien zur Informationsspeicherung, dem Ordnen und Wiederfinden von Informationen und ihrer Übertragung, erscheint Diebold der Bildschirmtext als das Medium der Zukunft. Nach Ausführungen von Hans-Jürgen Schwab, Geschäftsführer der Diebold Deutschland GmbH, Frankfurt, eröffnet sich gerade für Klein- und Mittelunternehmen hier eine kostengünstige Möglichkeit der Informationsverarbeitung. Don Diebold, der aus New York eingeflogene Chef der Muttergesellschaft, fordert eine stärkere Ausrichtung des Angebotes - in der Ausstattung und im Informationsgehalt - auf den Anwender. Der Endnutzer stelle das zentrale Problem nicht nur in der Testphase dar.

Den von Schwab angedeuteten Vorwurf, Bildschirmtext werde in der Bundesrepublik "zu Tode" getestet, wies ein Vertreter der Deutschen Bundespost entschieden zurück. Die Vorarbeiten während der Testphase kämen dem Medium zugute. Die geplante Anzahl der Versuchsteilnehmer könne dank des Weihnachtsgeschäfts voraussichtlich bald erreicht werden. Ein Nebeneinander der beiden Farbfernsehverfahren "Pal" und "Secam" während der nächsten Jahre hält die Bundespost für möglich.

Die Zukunft des Mediums Bildschirmtext jedoch hängt nach Ansicht der " Diebold-Unternehmensberatung für Informationstechnologie" als Veranstalter dieses ersten Bildschirmtext-Kongresses davon ab, wie rasch es gelingt, einen grenzüberschreitenden Verbund mit internationalen Standards herzustellen.