Diebold-Bericht zur EDV-Situation:Sparen bei Nullwachstum

18.04.1975

FRANKFURT - Kleine Firmen rationalisieren durch EDV, große Firmen bei der EDV - das etwa ist das Fazit der Diebold'schen Erhebungen für die konjunktur-schwachen Jahre 1974 und 1975.

Auf der Pressekonferenz am 8. April erklärte Diebold-Geschaftsführer Hans Jürgen Schwab, daß erstmals seit 1948 der Umsatzzuwachs der deutschen Computerindustrie in 1974 rückläufig war.

Das Netto-Neugeschäft (wegen des hohen Mietanteils bei den Umsätzen wichtigste Größe für die künftige Entwicklung) war -besonders bei Großrechnern - rückläufig, den Kleineren geht es etwas besser. Für 1975 wird ein ähnliches Ergebnis prognostiziert.

Überraschend war die Aussage, daß heute schon 50 Prozent aller MDT-Anlagen bei Großanwendern installiert sein sollen - auch wenn der Trend zur Dezentralisierung eindeutig ist Diebold sieht darin auch die Chance, daß über Bestellungen durch die Fachabteilungen die eingefrorenen EDV-Budgets indirekt aufgeweicht werden.

Dr. Zedlitz wies in seinem Referat auf den zunehmenden Einsatz von Mixed Hardware bei Großanwendern hin. Hatten sich 1971 nur 21 Prozent der Befragten zu dieser Möglichkeit entschlossen, so waren es 1973 bereits 27 und 1974 sogar 50 Prozent. Dabei wurde - in dieser Reihenfolge - am häufigsten "fremdgegangen" bei: Terminals, Platten, Bändern, Hauptspeichern. Die umgekehrte Entwicklung nahm der prozentuale Anteil der Aufwendungen für externe Dienstleistungen an den gesamten EDV-Entwicklungskosten. 1971 noch 16 Prozent, ging dieser Anteil auf 8 Prozent in 1973 zurück.