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Die zehn Grundsätze der Aktienanlage

13.08.2012
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Wann Verbraucher Geld in Aktien anlegen sollten und was dabei zu beachten ist, sagt der Bundesverband deutscher Banken.
Eine verführerische, aber auch riskante Sache: Geldanlagen in Aktien.
Eine verführerische, aber auch riskante Sache: Geldanlagen in Aktien.
Foto: lassedesignen - Fotolia.com

Aktien haben in diesem Jahr einen fulminanten Start hingelegt. Seit Jahresbeginn stieg der Deutsche Aktienindex (DAX 30) bis Mitte März 2012 um über 20 Prozent auf mehr als 7.000 Punkte. Da überlegt so mancher Sparer, ob er noch einsteigen soll. Zehn Grundregeln für eine erfolgreiche Aktienanlage:

1. Nur Geld in Aktien anlegen, das langfristig investiert werden kann.

Wer Geld investiert, das er kurzfristig wieder benötigt, geht ein großes Risiko ein. Die Erfahrung zeigt, dass Aktienanlagen auf lange Sicht überdurchschnittliche Renditechancen bieten. Kurzfristig muss der Anleger mit starken Wertschwankungen rechnen.

2. Aktienanlagen immer breit streuen.

Nur auf die Aktien eines Unternehmens zu setzen, ist zu riskant. Besser: das Geld auf Aktien verschiedener Wirtschaftszweige verteilen. So wird das Verlustrisiko gemindert.

3. Auf Kosten achten.

Für Kauf und Verkauf von Aktien entstehen Kosten. Üblich sind bis zu ein Prozent des Aktienwertes. Für kleine Kaufaufträge gelten meist Mindestgebühren. Betragen diese z.B. 30 Euro pro Transaktion, macht es wenig Sinn, für 300 Euro Aktien zu kaufen. Außerdem sollten Anleger die Depotkosten vergleichen.

4. Aktienfonds für Kleinanleger.

Für kleinere Anlagebeträge sind Aktienfonds besser geeignet als Einzelaktien. Zudem kann man in Aktienfonds regelmäßig sparen. Schon mit beispielsweise 50 Euro monatlich lässt sich so breit gestreut in Aktien investieren.

5. Die Abgeltungsteuer berücksichtigen.

Auf Veräußerungsgewinne von Aktien, die nach 2008 erworben wurden, fällt beim Verkauf grundsätzlich Abgeltungsteuer an. Wurden die Aktien vor dem 1.1.2009 erworben, sind Kursgewinne dagegen steuerfrei. Veräußerungsverluste aus Aktien, die nach 2008 erworben wurden, können steuermindernd verrechnet werden.

6. Keine Aktien auf Kredit kaufen.

Derzeit sind nicht nur die Sparzinsenniedrig, sondern auch die Kreditzinsen. Anleger sollten sich dadurch jedoch nicht dazu verleiten lassen, Aktien auf Kredit zu kaufen. Fallen wider Erwarten die Kurse und geht die Spekulation schief, ist der finanzielle Schaden groß.Wie risikobereit sind Sie?

7. Persönliche Risikobereitschaft nüchtern abwägen.

Als Substanzwerte mit Inflationsschutz gehören Aktien in jedes breit gestreute Depot. Dabei sollte sich der Aktienanteil am Vermögen nach den individuellen Lebensumständen und der persönlichen Risikomentalität richten. Die Faustregel "Aktienanteil gleich 100 minus Lebensalter" gilt nicht immer.

8. Hin und her macht Taschen leer.

Gute Aktien ruhig liegen lassen. Nicht ständig von tagesaktuellen Nachrichten beirren lassen. Wer hektisch auf jede Meldung reagiert und ständig Aktien kauft und verkauft, erzielt oft nicht den gewünschten Gewinn, wohl aber hohe Kosten.

9. Es gibt keine todsicheren Tipps.

Aktiensparer sollten sich regelmäßig informieren. Doch Vorsicht vor angeblich sicheren Aktientipps, zumal wenn sie per E-Mail oder Telefon angepriesen werden. Niemand kann die Zukunft vorhersehen. Nutzen sie die Beratungsangebote ihrer Bank.

10. Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne.

Nach einem guten Kursverlauf sollte man Aktien auch mal verkaufen, um Gewinne zu sichern. Hat sich beispielsweise der Kurs einer Aktie verdoppelt, kann es nicht schaden, die Hälfte des Bestandes zu verkaufen.

Quelle: Bundesverband deutscher Banken (www.bankenverband.de)