Anwenderfreundliche britische PC-Messe

Die "Which-Computer?-Show" setzt auf übersichtliche Information

11.05.1990

BIRMINGHAM (jm) - Die PC-Messe "Which-Computer?-Show" in Birmingham wartete mit einer anwenderfreundlichen Konzeption auf: Zu mehreren DV-Schwerpunkten faßten die Organisatoren verschiedene Hersteller in thematisch ausgerichteten Gemeinschaftsständen zusammen.

Hugh Keeble, Direktor der Reed Exhibitions Ltd., die die PC-Messe organisierte, zum Stellenwert der Veranstaltung und deren Zielsetzung: "Die Which-Computer?-Show stellt mit über 60 000 Besuchern und mehr als 550 Ausstellern das bedeutendste Ereignis für den Informationstechnologie-Markt in Großbritannien dar. Unser Ziel ist es, dem Anwender Lösungsmöglichkeiten beim Einsatz von PCs aufzuzeigen."

Dies verwirklichten die Organisatoren der Messe, indem sie zu mehreren DV-Themen die jeweiligen Hersteller an einem Ort zusammenfaßten: Im Multimedia-Centre etwa zeigten Unternehmen ihre Produkte, die sowohl im industriellen Bereich für den Aus- und Weiterbildungsbereich als auch für den Heimsektor gedacht sind.

Im "Computer Security Centre" demonstrierte man unter anderem eine - allerdings nicht mehr ganz neue - Technologie, die in Rechenzentren ankommende Einlogversuche registriert, die Leitung dann jedoch unterbricht und beim Teilnehmer automatisch zurückruft.

Im Forum des "Training Consultancy and Advice City" konnten sich Anwender beraten lassen: Als unabhängig bezeichnete Experten gaben Ratschläge zur Wahl wichtiger Produkte beim Einstieg in die DV-gestützte Arbeitswelt. Der zunehmenden Bedeutung von PC-Vernetzungen zollte der Messe-Organisator Tribut mit einer "Networking Hall". Themenkonzentrationen fanden ebenso im "CAD-Village" und dem "DTP & Business Graphics Centre" statt.

Erstmals wurden auf der zehnten "Which-Computer?-Show" zwei Ereignisse verbunden: Neben der PC-Veranstaltung integrierten die Briten die "Communications '90" in die Messeveranstaltung. Damit wollte man laut Keeble der Tatsache Ausdruck verleihen, daß geschäftliche Kommunikation ohne den Einsatz von PCs nicht mehr denkbar ist.

Obwohl laut Keeble 1990 der Anteil der internationalen Aussteller verdreifacht werden konnte, bleibt festzustellen, daß Unternehmen wie Lotus, Apple und Compaq nicht auf der PC-Messe vertreten waren. Die IBM, sonst in der Regel mit mehreren Messeständen Flagge zeigend, okkupierte im Multimedia-Center neben sieben weiteren Unternehmen - darunter Philips, Sony und Videologic - lediglich etwa 30 Quadratmeter und zeigte ihre PC-Multimedia-Lösung "Audio Visual Connection" (AVC). Diese hatte Big Blue allerdings bereits auf der CeBIT in Hannover vorgestellt.

Neuvorstellungen waren auf der britischen PC-Messe auch sonst Mangelware: Sowohl bei Hard- als auch bei Softwareprodukten konnte der Besucher sich zwar über den Stand der Technik informieren - neben verschiedenen anderen EISA-Rechnern sah man erstmals Dells 486-PC mit der Extended Industry Standard Architecture, der in der Bundesrepublik seit Ende April verfügbar ist -, tatsächliche Neuigkeiten hatte man jedoch in den drei Ausstellungshallen nicht zu bieten.