Die Systems buhlt um den Mittelstand

10.10.2005
Geht es nach den Veranstaltern, dann versteht sich die Münchner ITK-Messe als Treffpunkt und Selbsthilfeforum für den Mittelstand.

Die Systems (24. Oktober bis 28. Oktober 2005) und insbesondere deren Veranstaltungskonzept "Mittelstandsforum" (Halle A3) stehen in diesem Jahr unter dem Motto "Unternehmer helfen Unternehmern", sagte Klaus Dittrich in einem Messevorgespräch. Der seit Februar 2003 amtierende Geschäftsführer der Messe München GmbH setzt dabei auf die Partnerschaft mit Institutionen und Verbänden. "Die kennen den Mittelstand nämlich", so Dittrich, "und da sie im Gegensatz zu Herstellern nichts zu verkaufen haben, unterliegen sie auch keinem Interessenkonflikt mit Anwenderunternehmen."

Die CW-Redaktion auf der Systems

Die Redaktion der COMPUTERWOCHE wird auf der Systems auch dieses Jahr wieder an verschiedenen Orten die wichtigsten ITK-Themen aufzeigen, diskutieren und analysieren.

• Lange Tradition und großen Zuspruch besitzt das Forum "Jobs & Karriere". In der Eingangshalle West nehmen Personalprofis und -berater, Geschäftsführer von IT-Firmen sowie Freiberufler die Situation am Arbeitsmarkt unter die Lupe und informieren in Vorträgen und Podiumsdiskussionen über die Anforderungen an Unternehmen wie Arbeitnehmer.

• In der Executive Lounge (Halle A3, Stand 148) können sich IT-Entscheider über neue Management-Trends und Technologien informieren. Welche Entwicklungen gilt es zu beobachten (Stichwort: Business Intelligence, Outsourcing/Offshoring, On-Demand- und Mobile-Computing etc.)? Welche Sicherheitskonzepte müssen Unternehmen beherrschen? Welche Netzinfrastrukturen werden in der nahen Zukunft dominieren?

• Gemeinsam mit der Trovarit AG richtet die COMPUTERWOCHE in Halle A1, Stand 211-10, das ERP/CRM-Forum aus. Hier geht es um Business-Software. Was kann sie? Was kann sie nicht? Insbesondere der Showdown, den sich am Donnerstag und Freitag jeweils zwei ERP-Anbieter in drei verschiedenen Klassen bei der "Formel IT" mit ihren Produkten liefern, wird wieder ein Publikumsmagnet werden.

Die CW auf dem Mittelstandsforum

Auf dem Mittelstandsforum wird die COMPUTERWOCHE während der Systems jeden Tag zur gleichen Zeit von 13 bis 14 Uhr die zentrale Podiumsdiskussion veranstalten (Halle A3.220).

• Am Eröffnungstag, dem 24. Oktober 2005, werden CW-Redakteur Sascha Alexander und seine drei Gesprächspartner diagnostizieren, welche Prognose-, Reporting- und Planungsinstrumente für den Mittelstand geeignet sind.

• Am darauf folgenden Dienstag, den 25. Oktober, erörtert CW-Redakteur Frank Niemann mit seiner Expertenrunde, wie sich Dokumente und Akten effizient verwalten und archivieren lassen. Die Runde wird dabei vor allem auf die gesetzlichen Vorgaben abheben, die Unternehmen erfüllen müssen (Stichwort etwa: Basel II). In diesem Zusammenhang ist das Thema Compliance von ausschlaggebender Bedeutung. Niemann will so manchen einschlägigen Hype ansprechen, mit dem Hersteller vor allem Geld verdienen möchten.

• Am Mittwoch, den 26. Oktober, tritt CW-Chefredakteur Heinrich Vaske in den Ring. Er wird mit seiner Runde diskutieren, wie mittelständische Unternehmen Softwareprodukte finden können, die zu ihrem Firmenmodell, ihren Geschäftsprozessen und zu ihrer Firmenstruktur und -größe passen - und wovon Mittelständler lieber die Finger lassen sollten.

• An einem Grundsatzthema arbeiten sich CW-Herausgeber Christoph Witte und seine Talkgäste am Donnerstag, den 27. Oktober, ab: Was erwarten Unternehmer von ihrer IT? Kurze Frage zwar, aber mit elementarer Bedeutung für IT-Verantwortliche.

• Last, aber tatsächlich alles andere als least ist das Thema, das CW-Sicherheitsexperte Martin Seiler aufwirft: Die Frage, wie viel Sicherheit ein mittelständisches Unternehmen braucht, dürfte so ziemlich jede Firma dieser Größe interessieren.

Dittrich merkte mit Blick auf die ITK-Anbieter an, diese müssten "ihre Denk- und Angebotsstrategien mehr den Kunden anpassen". Er landete mit dieser Bemerkung einen Seitenhieb auf die Hersteller, die "mehr Kundenorientierung an den Tag legen" sollten. Der Messechef erhebt für die Systems den Anspruch, "Dolmetscher zwischen Unternehmern und Herstellern zu sein". Die Münchner Messe stütze diese Positionierung mit verschiedenen Informationsofferten.

Praxis, Praxis, Praxis - und Erfahrungsaustausch

Im Mittelpunkt der Systems-Aktivitäten steht das "Mittelstandsforum" in Halle A3. Es bietet täglich Informationen aus der Praxis. Messebesucher erleben hier Vorträge zu Best-Practice-Beispielen, zu neuen Techniktrends und zu Innovationen. Jeweils ein Unternehmer wird zudem jeden Tag über den ITK-Einsatz in seinem Betrieb berichten und zum Erfahrungsaustausch einladen. Insbesondere diese Praxisbeispiele von Firmenlenkern aus mittelständischen Betrieben bewirbt Dittrich: Hier erzählten Leute aus Alltagserfahrungen heraus, Unternehmer also, "die die Sprache des Mittelstands sprechen und auch verstehen".

In jeweils halbstündigen Vorträgen werden an jedem Messetag fünf als für den Mittelstand wesentlich ausgewählte Themen adressiert: Prozessoptimierungs-Optionen sollen am Beispiel des Einsatzes von betriebswirtschaftlichen Softwarepaketen oder etwa von Open-Source-Lösungen dargelegt werden. Wie ein gelungenes Marketing beziehungsweise gute Kundenbeziehungen durch geeignete Internet-Service-Angebote erreicht werden können, ist ebenfalls Gegenstand der Vorträge. Ein heißes Thema dürfte sein, wie sich durch den Einsatz von mobilen IT-Lösungen und drahtlosen Netzen die Kommunikationsinfrastrukturen in Unternehmen verbessern lassen. Auch über Datenschutz und Datensicherheit dürften sich viele IT-Verantwortliche informieren wollen. Schließlich bieten die Vorträge auch jede Menge Denkanstöße dazu, wie ein Unternehmen gut zu führen ist. Stichworte hier sind gesetzliche Vorgaben im Zuge der Kreditvergaberichtlinien Basel II, aber auch Fragen zur IT-Umsetzung von Firmenführungskonzepten (Balanced Scorecard, Wissens-Management etc.).

Ein weiterer Themenstrang des Mittelstandsforums entspricht den Informationsbedürfnissen all derer, die für ihr Unternehmen nach Finanzierungsoptionen suchen, sich über Wege zur Kapitalbeschaffung weiterbilden oder Wissenswertes über Fördermöglichkeiten durch den Staat erfahren wollen. Diese Themen stehen jeweils am Nachmittag ab 16 Uhr im Vordergrund.

Die COMPUTERWOCHE wird an jedem Tag mit Redakteuren auf dem Mittelstandsforum vertreten sein. Immer um13 Uhr erörtern CW-Redakteure mit ihren Gesprächspartnern aus der Anwender-, der Berater- und der Industrieszene aktuelle ITK-Themen (siehe Kasten "Die CW-Redaktion auf der Systems").

Ausgehend vom Mittelstandsforum bietet die Messe Unternehmen ferner täglich Rundgänge an, die Besuchern zu bestimmten Technikaspekten die richtigen Anlaufpunkte, also Hersteller und Veranstaltungen, zeigen.

In Halle B2, die dem Thema Sicherheit gewidmet ist, können Besucher darüber hinaus das Modell einer "typischen" mittelständischen Firma begutachten. Mit dem Beispiel dieses Musterbetriebs soll gezeigt werden, wie IT-Abläufe alle internen Geschäftsprozesse optimieren können.

Im "Wissenszentrum Networking" demonstriert die Messe München GmbH ferner alle Entwicklungen, die sich anschicken, die Unternehmensabläufe mehr oder weniger nachhaltig zu beeinflussen. Hierzu zählt beispielsweise die mittlerweile über den reinen Hype hinausgewachsene Technik Voice over IP (VoIP). Aber auch WLAN-Konzepte sind neben diversen anderen ITK-Techniken und -Trends zu sehen.

Kontakte knüpfen, Kooperationen schließen

Wer schließlich als Unternehmer auf der Münchner Messe gezielt Geschäftsbeziehungen knüpfen und/oder Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Firmen sondieren will, sollte sich auf dem Mittelstandsforum die Angebote der "Unternehmerbörse" genauer zu Gemüte führen (Halle A3.220). Die Online-Datenbank wird vom "Münchner Unternehmerkreis" in Zusammenarbeit mit dem Anwendungszentrum Oberpfaffenhofen unterhalten. Die Datenbank wird bestückt mit den Kooperationswünschen von Unternehmen aus dem deutsprachigen In- und Ausland. Wer sich hier eingetragen hat, kann nicht nur sehen, ob die eigenen Kooperationswünsche bei anderen Kontaktwilligen auf offene Ohren stoßen. Die Veranstalter bringen die potenziellen Gesprächs- und Kooperationspartner auf der Messe auch buchstäblich an einen Tisch. Auf diese Weise soll das Mittelstandsforum als Treffpunkt zur Vernetzung des Mittelstands dienen, nach dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe.