Datenbank-Papst sieht Paradigmenwechsel voraus

Die Stonebraker-Datenbank-Matrix

20.09.1996

Die typische Anwendung für relationale Datenbanken (RDB) ist das Business Data Processing. Die Abfragen werden in der Structured Query Language (SQL) formuliert. Nach Schätzungen Stonebrakers wird dieses Marktsegment im Jahr 2005 ein Volumen von etwa 100 Milliarden Dollar erreichen.

Zu den Anwendungen, die nicht mit SQL-basierten Datensystemen operieren, gehören Textverarbeitungen, denen zumeist ein Flat File System zugrunde liegt, und das Electronic Computer Aided Design: Die hier entstehenden Entwürfe werden in komplexen Strukturen abgelegt. Der adäquate Datenbanktypus ist der objektorientierte. Zwar werde dieser Markt bis 2005 ebenfalls wachsen, aber nur ein Hundertstel der Dimensionen des relationalen Marktes erreichen. Eine ganz andere Situation zeichne im Markt für objekt-relationale Systeme ab. Der Umsatz wird laut Stonebraker in zehn Jahren den von relationalen Datenbanken um 50 Prozent übertreffen. Nicht nur der steigende Bedarf an Multimedia-Daten sei für dieses Wachstum verantwortlich auch die Integration der bisherigen Unternehmens- DV durch neue Anwendungstypen wie Data-Warehouse oder Web-Commerce trage dazu bei. Da objekt-RDB ebenfalls auf SQL-Abfragen beruhen, könne dieser Übergang fließend erfolgen.