Die pfannenfertige Software muß noch erfunden werden

20.11.1981

BASEL (sg) - Die durch die EDV hervorgerufene Expansion der Mensch-Maschine-Systeme in Technik und Forschung scheint in eine entscheidende Phase getreten. Während einerseits die gestiegenen Aufwendungen für Wartung und Pflege vorhandener Systeme die Konsolidierung der bisherigen Entwicklungen sowie die Optimierung der Systemnutzung erschweren, ist andererseits eine unübersehbare Kostenexplosion bei der Software-Entwicklung zu verzeichnen.

Zwar sichert auf der Hardware-Seite die billige Schaltungsintelligenz den Neuentwicklungen eine immer noch zufriedenstellende Verbreitung, dafür fehlen aber auf der Software-Seite nach wie vor die quasi pfannenfertigen, kostengünstigen Standardprogramme .

Neben der dezentralisierten Anwendung fachspezifischer Standardprogramme steht vor allem aber auch die funktionale Integration von Datenverarbeitung, Textverarbeitung und Kommunikationstechnologie im Bereich der Anwendung komplexer betrieblicher Informationstechnologien im Vordergrund. Auch hier wartet auf die Software-Häuser und EDV-Anwender noch ein großes Stück Arbeit.

Es gilt, die Impulse der differenzierten Innovationspotentiale, die ja im wesentlichen aus den Ergebnissen der technologischen Forschung resultieren, aufzunehmen und gezielt in einen unternehmungs- und anwendungsspezifischen Technologietransfer umzusetzen.

Ziel der zukünftigen Software-Entwicklung muß es daher sein, möglichst kostengünstige und flexible Anwenderprogramme zu entwickeln, die in allen betrieblichen Bereichen die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufgaben übernehmen können. Und zwar in Form von Standardprogrammen, die jedermann über den Ladentisch kaufen und in sein Arbeitsgebiet selbständig integrieren kann.