Thyssen AG trennt sich von Software-Firma

Die Pariser Sligos erhält, den Mehrheitsanteil bei Ikoss

06.03.1992

STUTTGART (CW) - Das Pariser Softwarehaus Sligos kauft sich weiter in Deutschland ein. Jetzt hat es die Mehrheit bei der Ikoss GmbH übernommen. Deren Mitbesitzer Thyssen AG ist ausgeschieden.

Bisher hielten die Thyssen AG, die deutsch-französische Telecom-Tochter Eucom GmbH und der Geschäftsführer Peter Beyer je etwa ein Drittel des Ikoss-Kapitals. Sligos hat nicht nur die Anteile des Stahlkonzerns übernommen. Das französische Unternehmen hält nun 50 Prozent des lkoss-Stammkapitals.

Das Stammkapital der Ikoss hat sich durch die französische Investition zugleich um sechs Millionen Mark erhöht. Bei unverändertem Einsatz halten nun die Mitbesitzer Eucom noch 28 Prozent und der Ikoss-Mitbegründer Peter Beyer 20 Prozent. Auch nach der Übernahme bleibt Peter Beyer als Geschäftsführer zuständig für die deutschen Ikoss-Aktivitäten.

Das Unternehmen hat in einer Stellungnahme die Hoffnung ausgedruckt, "zukünftig als Mitglied der Sligos-Gruppe über ein erheblich breiteres Leistungsangebot und über hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten verfügen zu können". Die Verhandlungen mit den Miteignern und der Stuttgarter Sligos-Tochter Actis sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Nach Aussagen von Wolf Dieter Finck, für das operative Geschäft im Bereich Dienstleistungen bei Ikoss zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung und überdies Personalleiter, werde sich durch.. die Sligos-Beteiligung keine Änderung der Tätigkeitsfelder ergeben. Sligos habe eine ähnliche Umsatzstruktur wie Ikoss, mit einem etwas stärkerem Anteil von Dienstleistungen.

Ikoss hatte gut die Hälfte des letztjährigen Umsatzes von 80 Millionen Mark im Bereich der Fertigungssteuerung - erzielt, den Rest mit Value Added Networks, Dienstleistungen und Bankensoftware. Finck vertrat die Ansicht, durch die Größe der Sligos erhöhe Ikoss die Chancen, bei Ausschreibungen für zunehmend europaweit angelegte Projekte den Zuschlag zu erhalten. Sligos hat den weiteren Ausbau europaweiter Aktivitäten angekündigt.