Börsenspot: IBM

Die Konsolidierung abwarten

13.12.2004
Von Stephan Hornung

Überraschend hat sich IBM von einem Stück IT-Geschichte getrennt. Die jüngste Vereinbarung mit Lenovo sieht vor, dass der chinesische PC-Marktführer die PC-Sparte von Big Blue mit 9500 Mitarbeitern übernimmt. Die Gegenleistung hierfür beläuft sich auf 650 Millionen Dollar in bar, Lenovo-Aktien im Gegenwert von rund 600 Millionen Dollar und die Übernahme von zirka 500 Millionen Dollar Nettoschulden.

Der Gesamtpreis von 1,75 Milliarden Dollar erscheint in Bezug auf den abgetrennten Jahresumsatz von neun Milliarden Dollar zunächst niedrig. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Sparte zwar 13 Prozent des Jahresumsatzes von IBM, aber nur ein Prozent des Gewinns beisteuerte. Das hat zur Folge, dass die Margen des Konzerns künftig deutlich höher ausfallen. Zudem kann IBM durch seine Beteiligung von 18,9 Prozent am nun weltweit drittgrößten PC-Hersteller an dessen weiterer Entwicklung partizipieren. Die Transaktion erscheint sinnvoll, da IBM künftig alle Kräfte auf den Ausbau der margenstarken Sparten Software, Dienstleistungen für Unternehmen, Mainframes und Speicher setzten kann. Nach dem steilen Kursanstieg der IBM-Aktie in den vergangenen Wochen sollte dennoch zuerst eine Konsolidierung des Aktienkurses abgewartet werden. (ajf)