Kaum eine Behörde ohne offene Systeme

Die Kommunen schreiben jetzt X/Open-Richtlinien vor

08.02.1991

MÜNCHEN (CW) - Die größten Anhänger von offenen Systemen sitzen derzeit in den Amtsstuben. Nachdem sich vor einem Jahr sämtliche Bundesbehörden auf die Richtlinien der X/Open-Gruppe festgelegt haben, zieht die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände nach. Damit setzt fast der gesamte öffentliche Dienst auf offene Systeme.

Die X/Open-Empfehlung der Bundesvereinigung dient eigenen Angaben zufolge der Vereinheitlichung der Datenverarbeitung in den Behörden. Gleichzeitig soll den Kommunen bei Investitionsentscheidungen "größtmögliche Individualität" erhalten bleiben. Dieses doppelte Ziel sei nur mit standardisierter, nicht Hardware-abhängiger Software zu erreichen.

Eine Umorientierung stellt der Beschluß der Dachorganisation des Deutschen Städte- und Landkreistags sowie des Städte- und Gemeindeverbands insofern dar, als die Kommunen bisher die Standardisierung über herstellerspezifische Anwendergemeinschaften betrieben haben. Auf Länderebene hat man sich dagegen längst in Richtung offener Systeme entwickelt. So gilt in Nordrhein-Westfalen bereits seit knapp drei Jahren ein Erlaß, der für Mehrplatz-Systeme das Betriebssystem Unix und die Befolgung der X/Open-Richtlinien vorschreibt.