Die IT muss unverwechselbar werden

24.08.2007
Wenn die IT-Abteilung sich selbst zur Marke macht, hat sie es leichter, qualifizierte Fachkräfte vom umkämpften Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Wer die besten Job-Bewerber aus dem knappen Angebot gut ausgebildeter IT-Spezialisten anziehen will, sollte keine 08/15-Informatik betreiben. Eine IT-Abteilung mit einer unverwechselbaren "Marke" hilft vor allem, genau die Arbeitskräfte zu finden, die zur Kultur des Unternehmens passen und ihm helfen, seine individuellen Ziele zu erreichen. So die Markforscher von Forrester Research in ihrer jüngsten Recruiting-Studie.

Selbstvermarktung ist für CIOs bereits Best Practice (siehe "Klappen gehört zur Governance"). Relativ neu ist die Idee, dass auch die IT-Abteilungen ein spezifisches Image haben sollten – weniger, weil sie ihre interne Reputation stärken müssen, als vielmehr, um attraktiv für künftige Mitarbeiter zu werden. Aus Sicht der Bewerber sei das Gehalt nicht das einzige Entscheidungskriterium, erläutern die Forrester-Analysten. Vielmehr wollten die Job-suchenden IT-Fachkräfte – zumindest die interessanteren von ihnen – auch sichergehen, dass ihre Karriereziele zur Unternehmenskultur und zu den Zielen der IT-Organisation passen. Eine starke Marke könne sogar IT-Spezialisten anlocken, die eigentlich gar keinen neuen Arbeitsplatz suchten. Zudem helfe das "Cultural Alignment", die angeworbenen Mitarbeiter längerfristig bei der Stange zu halten.

Sieben Schritte zur IT-Marke

Wie Forrester ermittelt hat, setzt sich die individuelle Marke aus 14 unterschiedlichen Attributen zusammen. Sie reichen von der Stabilität der Karriere bis zur Work-Life-Balance. IT-Abteilungen, die eine eigene Duftmarke setzen wollen, können das aus Sicht der Marktforscher in sieben Schritte tun. Sie sollten:

  1. durch eine Mitarbeiterbefragung ihre vorhandenen Unterscheidungsmerkmale identifizieren,

  2. ihre Pluspunkte – beispielsweise Programme, Vergünstigungen und Initiativen oder auch die technische Ausstattung der Arbeitsplätze – zusammentragen,

  3. die möglichen Nachteile aus Sicht der Bewerber identifizieren und entschärfen,

  4. die Unterscheidungsmerkmale in einer kurzen Botschaft bündeln oder sogar einen Slogan für die IT-Abteilung entwerfen,

  5. die Botschaft auf die unterschiedlichen Zielgruppen zuschneiden – jeweils im Hinblick auf eine Unique Value Proposition (UVP),

  6. Marketing-Material und -Kanäle entwickeln – angefangen von der Arbeit in Business- oder Technik-Netzwerken bis hin zur Anzeigenkampagne,

  7. die Marke im Unternehmen verankern und vertiefen, beispielsweise durch eine regelmäßige Bewertung von Seiten der Kandidaten.

Eine detaillierte Auswertung der Forrester-Studie finden Sie auf der Web-Site der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation "CIO".