Sven Lorenz, Porsche

Die IT atmet im Standard

29.11.2006
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Um Fach- und IT-Leute an einen Tisch zu bringen, wurde ein "Business IT Integration Board" ins Leben berufen. Dieses monatlich tagende Gremium, in dem auch Lorenz sitzt, wird von Fachbereichsleitern dominiert. Es legt das Projektprogramm für das nächste Jahr sowie die IT-Investitionen fest. Die Art und Weise der Realisierung, dass heißt mit welchen Software-Plattformen und Techniken das Projektprogramm umgesetzt wird, koordiniert ein "IT Architecture Board", das sich aus IT-Leitern von Porsche sowie den genannten Partnern und Porsches IT-Töchtern zusammensetzt. Auch auf Projektebene sitzen IT- und Fachexperten Seite an Seite, während ebenso paritätisch besetzte Lenkungskreise die Ressourcen bedarfsgerecht den einzelnen Projekten bereitstellen und die Projekte überwachen.

Die IT muss skalierbar sein

IT-Lieferanten sind unter anderem die IT-Tochter Mieschke Hofmann und Partner (MHP) sowie die für Infrastrukturbetrieb zuständige Tochtergesellschaft Porsche-Information-Kommunikation-Services GmbH (PIKS). Während sich die MHP um Prozessberatung, Anwendungsentwicklung und -betrieb kümmert, hält die PIKS die Rechenzentren und Datennetze am Laufen. Obwohl zum Konzern gehörend, muss sich MHP jedoch wie andere Anbieter auf dem freien Markt um Projekte bewerben, ist also nicht von vornherein gesetzt.

Zu den großen Herausforderungen in seinem Job zählt der IT-Lenker des Zuffenhausener Sportkarossenanbieters, Schwankungen im IT-Bedarf auszugleichen. Die IT müsse skalierbar sein - der Informatiker spricht hier von der "atmenden IT" -, da auch der Bedarf nicht immer gleich bleibt. Offenbar wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht: Mit etwa der gleichen Anzahl an internen Kräften stemmt das Lorenz-Team mittlerweile einen Projektrahmen, der dreimal so umfangreich ist wie früher. Möglich war dies nach Überzeugung von Lorenz aus drei Gründen: ein standardisiertes "Porsche-Vorgehensmodell", das genau auf die Arbeitsweise bei Porsche zugeschnitten ist; ein reger Wettbewerb unter, - und eine optimierte Zusammenarbeit mit den IT-Zulieferern, sowie Mitarbeiter, die neben IT-Know-how gelernt haben, wie man Projekte professionell plant und steuert. Das Vorgehensmodell basiert auf bewährten Methoden (V-Modell) und legt unter anderem Verantwortlichkeiten und Rollen der Beteiligten fest.

Zur Person

  • Seit 2002 Leiter Informationssysteme bei Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG;

  • 1997 bis 2001 Deutsche Post Com GmbH, Geschäftsführer;

  • 1996 bis 1997 A.T. Kearney Management Consultants, Manager;

  • 1990 bis 1995 IBM Deutschland, Projektleiter;

  • Studium der Informatik und Betriebswirtschaftslehre, Promotion.