Die Intel-Aktie birgt Risiken

06.10.1989

Der Branchentrend hin zu hochleistungsfähigen Personal Computern im Netzwerkverbund hat zu einem Schulterschluß von Halbleiter- und Hardware-Hetstellern geführt. Erst der rasante Technologiefortschritt im Chip-Bereich hat diesen Trend möglich gemacht. Führend unter den amerikanischen Halbleiter-Herstellern sind Intel und Motorola.

Nach vier Jahren Entwicklungszeit und Kosten von 300 Millionen Dollar bietet Intel mit dem Chip 486 einen neuen 32-Bit-RISC-Prozessor, der sich durch erhöhte Verarbeitungsgeschwindigkeit, ein überdurchschnittliches Preis-Leistungs-Verhältnis und erhöhte Software-Kompatibilität auszeichnet. Intel, das traditionell mit der IBM und Compaq intensiv zusammenarbeitet, wird den neuen Chip noch im Herbst 1989 ausliefern. Schon 1990 soll er bis zu 300 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaften.

Die New Yorker Wertpapieranalysten gehen von einem Intel-Gewinn von über 3 Dollar je Aktie für das Geschäftsjahr 1990 aus. Wegen der hohen Zyklizität der Intel-Gewinne räumt der US-Aktienmarkt diesem Titel, wie auch anderen Halbleiter-Herstellern, nur ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ein. Derzeit liegt das Durchschnitts-KGV, in Wall Street bei zirka 14. Für Intel eröffnet dies ein Kurspotential von (vorsichtig geschätzt) 20 Prozent. Allerdings birgt die Aktie wegen des schnellen technologischen Wechsels auch überdurchschnittliche Risiken.